Aloe Vera: Wie vielseitig ist die Heilpflanze wirklich?
Aloe Vera ist so etwas wie das Gold der Kosmetikindustrie. Kaum ein anderer Wirkstoff wird seit so langer Zeit in zahlreichen Cremes, Gels und Seren angewendet. Das Gel der Pflanze spendet Feuchtigkeit und wirkt entzündungshemmend.
Doch was genau steckt hinter der hochgelobten Wunderpflanze?
Welche Wirkstoffe stecken in der Aloe Vera Pflanze?
Bisher konnte man nicht weniger als 200 verschiedene Inhaltsstoffe in den Aloe-Vera-Blättern nachweisen. So enthält Aloe neben einer Menge Wasser auch Aminosäuren, Vitamine, Mineralstoffe und Enzyme. Diese Wirkstoffe sind vor allem im Gel der Pflanze enthalten. Der Inhaltsstoff Polysaccharid Acemannan stärkt zudem das menschliche Immunsystem. Das Kohlenhydrat Polysaccharid Acemannan kann der menschliche Körper nur bis zur Pubertät selbst bilden. Dann muss es über die Nahrung zugeführt werden. Die meisten Wirkstoffe der Pflanze sind im Gel enthalten. Der größte Teil des Aloe-Vera-Gels besteht aber aus Wasser. Und die Vitaminmengen sind eher gering.
In der Blattrinde der Pflanze sind zudem stark abführende Stoffe enthalten, weshalb der Saft zur kurzzeitigen Anwendung bei Verstopfung eingesetzt wird. Hierbei handelt es sich allerdings um Arzneimittel und die Einnahme sollte mit dem Arzt oder Apotheker abgesprochen sein. Auf keinen Fall sollte man frische Aloe-Blätter selbst für die innere Anwendung zubereiten. Denn die abführende Wirkung beruht auf den in der Blattrinde enthaltenen Anthrachinonen wie Aloin und Aloe Emodin. Diese Stoffe können laut der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit allerdings eine Krebs erregende und Erbgut schädigende Wirkungen haben.
Hautpflege mit Aloe Vera
Wer eine Aloe Vera Pflanze in seiner Wohnung stehen hat, kann ihre Wirkung dennoch nutzen. Aufgrund seiner entzündungshemmenden, reizmildernden und feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften ist Aloe Vera Gel ein beliebter Inhaltsstoff in Cremes und Lotionen. Das Gel frisch vom Blatt kann trockene Stellen und Rötungen mildern und Fältchen aufpolstern. Das Gel hilft auch bei Sonnenbrand, allergischen Reaktionen, Geschwüren und fördert die Regeneration der Haut. Weil es antiseptisch ist, hilft es auch gegen Pickel, Abszesse, Ekzeme, Neurodermitis, Herpes oder Schuppenflechte.
Gel zur inneren Anwendung
Das Gel der Wüstenlilie wird auch für die innere Anwendung verarbeitet. Wichtig ist, dass vorher die dicke Blattrinde und somit das Aloin entfernt wird. In Folge wird das Gel aus den Blättern herausgelöst, gepresst und beispielsweise durch Pasteurisation stabilisiert. Zu kaufen gibt es das Ganze dann in Form von Kapseln, Pulver oder Saft. Diese können bei Magen-Darm-Beschwerden helfen. So kann man es bei Reizdarm oder Sodbrennen anwenden. Durch das enthaltene Polysaccharid Acemannan wirkt Aloe Vera zudem immunstärkend und ist ein gesunder Zusatz in Drinks oder Smoothies. Darüber hinaus sagt man Aloe eine ausgleichende Wirkung auf den Stoffwechsel nach.