miss: Gibt es konkrete Anwendungsgebiete für die Tibetische Medizin und wenn ja, welche?

Herbert Schwabl: Die tibetische Medizin ist eine alte Ganzheitsmedizin. Dabei geht es in erster Linie darum unseren Körper in Balance zu halten. Gerade für Frauen hat die Tibetische Medizin hier Rezepturen parat, die gute Unterstützung zB in den Problem-Bereichen Verdauung, Entgiftung, Stress oder Durchblutung leisten können.

Generell gesagt geht es hier um Störungen des Wohlbefindens, hervorgerufen durch unseren leistungsorientierten Lebensstil der den Körper besonders belastet.

miss: Die Tibetische Medizin soll gezielt die Balance im Körper fördern und stabilisieren. Welche Faktoren sind in der heutigen Zeit die Hauptauslöser für das von Individuen empfundene Ungleichgewicht?

Herbert Schwabl: Die moderne Leistungsgesellschaft verlangt heute, dass wir jederzeit einsatzbereit, aktiv und attraktiv präsent sind. Die ausgleichenden Ruhezeiten werden immer weniger, sogar die Wochenenden sind mit Aktivitäten verplant. Gleichzeitig wird es im Alltag immer schwieriger dem Körper genügend Schutzstoffe zuzuführen. Wir haben mittlerweile verstanden, dass unser Körper Vitamin- und Vitalstoffe braucht. Auch an energie- und proteinreicher Ernährung besteht kein Mangel. 

Dennoch fehlt im Überfluss etwas – Die tibetischen Kräuterrezepturen mit ihrer Vielzahl an Herb- und Bitterstoffen können diese korrigierenden Impulse bereitstellen.

miss: Wie unterscheidet sich die Tibetische Medizin von der Chinesischen- und der Ayurvedischen Medizin?

Herbert Schwabl: Die Tibetische Medizin ist eine der grossen Medizinsysteme Asiens, sie zeigt auch eine enge Verwandtschaft mit diesen aus.

Als eine der Besonderheiten der Tibetischen Medizin gilt ihr bewusster Umgang mit den Heilkräutern. Diese werden schonend vermahlen und ohne weitere Zusätze in Mischungen verarbeitet. Sie sind so fein abgestimmt, dass sie sanft harmonisierend eingreifen. Im Vergleich zu den anderen Medizinsystemen kombinieren sie eine Vielzahl von bestimmten Kräuter und Gewürze, diese jedoch in geringer Dosierung, was sich auch sehr gut auf ihre Verträglichkeit auswirkt.

miss: Die enthaltenen Wirkstoffe der PADMA Produkte sind rein natürlichen Ursprungs. Sind die Präparate von der Wirkungsweise her mit homöopathischen Arzneimitteln vergleichbar?

Herbert Schwabl: Die geringe Dosierung der einzelnen Wirkstoffe könnte diesen Vergleich nahelegen. Allerdings bestehen die Tibetischen Rezepturen aus Pflanzen und Mineralien. Die darin enthaltenen Substanzgruppen entfalten eine gezielte Wirkung, so zum Beispiel die Gruppe der Flavonoide (Blütenfarbstoffe), die antioxidativ und entzündungshemmend wirken.

miss: Woher beziehen Sie die natürlichen, pflanzlichen Grundstoffe für Ihre Produkte?

Herbert Schwabl: Die PADMA AG verwendet Pflanzen aus Anbau (in Europa und Asien), Gewürze die von den Gewürzinseln und aus Asien kommen, sowie bestimmte Kräuter die nur in Indien und Nepal wachsen. Alle Kräuter werden nach strengen Schweizer Normen geprüft, sodass nur unbelastetes und sauberes Material in die Produktion gelangt. Pro Rezeptur kommt man so auf einige hundert Kontrollschritte bis die fertige Kapsel verpackt wird.

miss: Inwieweit werden bei der Behandlung mit ihren Produkten patientenspezifischen Merkmale (Umgebung, Alter, Geschlecht, etc.) miteinbezogen?

Herbert Schwabl: Die Produkte sind abgestimmt auf bestimmte Lebenssituationen. Jeder Typ reagiert anders.

Zum Beispiel das PADMA NERVOTONIN, das bei Stress im Alltag, bei Einschlafproblemen usw das Finden die innere Ruhe unterstützt. Je nach Personentyp kann natürlich jeder Mensch anders mit Stress umgehen. Besonders stressempfindliche sollten also das Präparat schon am Morgen und zu Mittag einnehmen, während die her stressresistenten nur mit einer Kapsel am Abend schon perfekt schlafen können.

Ein anderes Beispiel wäre das PADMA DIGESTIN, das bei schwerfälliger, träger Verdauung eingesetzt wird. Manche Frauen bemerken aber an sich, dass der unruhige Magen weiter nach unten ausstrahlt. Eine Folge davon können zum Beispiel Rückenschmerzen oder sogar immer wiederkehrende Blasenentzündungen sein. Eine gestärkte Verdauung bringt dann plötzlich auch bei diesen Problemen Abhilfe.

Es gibt in der Tibetischen Medizin viele solcher Beispiele, wie die persönliche Konstitution unterschiedlich auf die harmonisierenden Kräuterimpulse reagiert. 

miss: Eignet sich die Tibetische Medizin zum Abnehmen?

Herbert Schwabl: Ein Tibetischer Arzt gibt natürlich als ersten Ratschlag Hinweise zur richtigen und typgerechten Ernährung. Werden diese befolgt, so wird sich auch das Idealgewicht einstellen.

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Dr. Herbert Schwabl ist österreichischen Biophysiker und von PADMA, dem europaweit einzigen Herstellerin von pflanzlichen Heilmitteln auf der Grundlage tibetischer Rezepturen.