Adele wegen kultureller Aneignung in der Kritik
Adele postete zum ersten Mal seit Langem ein Bikini-Foto von sich auf Instagram. Dabei ist zu sehen, wie sehr sich die Sängerin äußerlich verändert hat. Wegen des Fotos hagelt es nun allerdings ordentlich Kritik.
Und zwar nicht wegen ihrer Gewichtsabnahme, sondern wegen kultureller Aneignung.
Fans kritisieren Adele
So freizügig sieht man die „Hello“-Interpretin sonst nicht. Anlässlich des Notting Hill Carnivals postete Adele ein Pic von sich im Bikini-Oberteil mit Jamaika-Aufdruck. Dazu trägt sie Leggins und einen Federschmuck sowie Bantu-Knoten im Haar. Und genau an diesem Outfit stoßen sich ihre Fans. Sie werfen der 32-Jährigen kulturelle Aneignung vor. Denn sie trage als weiße Frau eine Frisur, für die eine schwarze in unserer Gesellschaft üblicherweise diskriminiert werden. Bantu-Knoten sind eine traditionell afrikanische Frisur. Das Wort „Bantu“ ist ein Sammelbegriff für über 400 verschiedene Ethnien in Zentral-, Ost- und dem Süden Afrikas, die sogenannte Bantusprachen sprechen. Ein weiterer User stößt sich auch an ihrem Jamaika-Bikini. Dieser sei ebenso unnötig gewesen wie die Bantu-Knots.
Manche Fans kommen ihrer Lieblingssängerin aber zu Hilfe. So verteidigt etwa eine Jamaikanerin: „Wir lieben es, unsere Flagge überall zu sehen! Das bringt mich zum Lächeln. Es zeigt die große Wirkung unserer kleinen Insel auf die ganze Welt. Welchen Einfluss wir tatsächlich haben“. Ein weiterer User meint sogar, es handle sich um kulturelle Wertschätzung, nicht kulturelle Aneignung.
Notting Hill Carnival
Der Notting Hill Carnival findet statt, um Briten mit afrikanischen und karibischen Wurzeln zu feiern. Aufgrund der Pandemie wurde er heute übrigens nur in einer Online-Version abgehalten. Der Cheforganisator des Notting Hill Carnival, Matthew Phillip, betonte Ende August die aktuelle Relevanz der Veranstaltung. Seit mehr als 50 Jahren sei der Karneval mit der Nachricht „Black Lives Matter“ Teil der kulturellen Szene der Stadt London.
Demonstranten, die gegen Rassismus protestierten, fanden sich am Wochenende übrigens an jenen Plätzen ein, wo der Carnival hätte stattfinden sollen. Etwa 300 „Black Lives Matter“-Demonstranten marschierten dabei durch die Straßen Londons. Sie waren Teil des sogenannten „Million People March“.