Ab 2025 bekommt Österreich Plastikpfand
Nach mehrmonatigen Verhandlungen ist es jetzt endlich fixiert: Österreich bekommt ab 2025 auch eine Regelung für Plastikflaschen. Ab dann wird Plastikpfand eingeführt.
Wie hoch das Pfand sein wird, ist derzeit noch nicht klar.
Plastikpfand ab 2025
Jedes Jahr kommen in Österreich mehr als 900.000 Tonnen Plastikmüll zusammen. Mehr als die Hälfte davon, konkret etwa 500.000 Tonnen, sind auf Plastikflaschen und Getränkeverpackungen zurückzuführen. Dass die Flaschen oft am Boden, in der Natur oder im Wasser landen, wissen viele aus zahlreichen Dokumentationen und Schreckensbildern von heimischen und internationalen Gewässern. Alleine in Österreich sind jedes Jahr etwa 2.5 Milliarden Flaschen und Dosen im Umlauf, nicht jede von ihnen wird richtig entsorgt. Denn derzeit gibt es nur auf Mehrwegflaschen wie etwa für einige Bier- oder Mineralwasser-Marken Pfand.
Um den Anteil an Plastikmüll zu minimieren, hat der Ministerrat am 13. Oktober nach mehrmonatigen Verhandlungen jetzt eine neue Pfandregel beschlossen. „Am 1.1.2025 kommt in Österreich das Einwegpfand auf Plastikflaschen und Getränkedosen. Dann können wir besser recyceln und dafür sorgen, dass aus einer Flasche wieder eine Flasche wird“, sagt Umweltministerin Leonore Gewessler. Die Regelung soll in mehreren Schritten durchgeführt werden.
Zuerst sollen ab 2024 wieder Mehrwegangebote in den Handel kommen. Das heißt, Wiederauffüllstationen werden dann schrittweise wieder eingeführt. Das soll eine „Wahlfreiheit“ zwischen Mehrweg und Plastikpfand ermöglichen, erklärt die Umweltministerin. „Ab 2024 wird es in allen Geschäften und auch in allen Kategorien wieder Produkte in Mehrweg geben. Nicht nur beim Bier, sondern auch bei Säften, Mineralwasser oder Milch“, so Gewessler.
Pfandhöhe noch unbekannt
Am 1.1.2025 soll schließlich die Pfandregel folgen. Betroffen sind dann alle Plastikflaschen und Dosen. Wer ein Getränk kauft, muss dann ein gewisses Pfand pro Flasche bezahlen, dass man bei der Rückgabe der leeren Flasche wieder zurückerhält. Pfandrückgabe soll dann in allen Lebensmittelmärkten möglich sein – auch bei Discountern. Hier war bisher eine Rückgabe von Glas- oder Mehrwegflaschen nicht überall möglich. Wie hoch das Pfand genau sein wird, ist derzeit noch nicht klar. Die genauen Details dazu sollen geklärt werden, sobald die Regelung auch im Parlament durchgesprochen wurde.
Die Pfandregelung ist übrigens ein Mittel, um die vereinbarten EU-Ziele im Bereich Plastikmüll zu erreichen. Diese schreiben nämlich vor, dass bis 2029 mindestens 90 Prozent der Kunststoff-Getränkeflaschen getrennt gesammelt werden müssen. Derzeit liegt dieser Wert in Österreich bei 70 Prozent. „Durch die Einführung eines Einwegpfandes erhöht sich die Recyclingquote und Österreich muss weniger Plastiksteuer an die EU zahlen.“, heißt es in einer Aussendung der Umweltministerin.