Megan Rapinoe: Fußball-Weltmeisterin wirft Donald Trump Ausgrenzung vor
Megan Rapinoe, die amerikanische Fußball-Nationalspielerin und Co-Kapitänin des US-Fußballteams, hat eine klare Meinung zu Donald Trump. Ihre Kritik hält sie kaum zurück. Bei ihrer Rede in New York, nach ihrem Sieg der WM, spricht offen darüber, was sie denkt. Schon vor ihrem WM-Sieg hatte sie klar gemacht, dass sie und ihre Mannschaft nicht für eine offizielle Feier ins Weiße Haus kommen werde. Sie wirft dem US-Präsidenten Ausgrenzung und die Spaltung der Gesellschaft vor.
Die homosexuelle Co-Kapitänin der US-Frauenfußball-Nationalmannschaft setzt sich seit vielen Jahren für LGBTQ-Rechte ein. Ihre bewegende Rede wird nun weltweit gefeiert und in den sozialen Netzwerken tausendfach geteilt. Jetzt gilt sie als die neue Gegnerin des US-Präsidenten Donald Trump.
Megan Rapinoe verweigert Besuch der Fußballmannschaft im Weißen Haus
Schon vor dem Finale der Weltmeisterschaft, stellte Rapinoe klar, dass sie, im Fall eines Sieges, nicht ins Weiße Haus kommen werde. Auch alle anderen Nationalspielerinnen vertreten diese Meinung und sind sich einig: Sie haben kein Interesse daran, Donald Trump im Weißen Haus zu besuchen. Sie meinen, dass die Regierung ihren Erfolg nicht vereinnahmen dürfe. Immerhin haben sie lange und hart dafür gearbeitet und sehen nicht ein, wieso sie ihre Plattform hergeben sollten. Der Erfolg der Fußballmannschaft dürfe nicht korrumpiert werden.
Als Megan noch vor dem Finale also noch von einem Reporter gefragt wird, ob sie sich auf den Besuch im Weißen Haus nach der WM freue – eine Tradition für Sportler in den USA – antwortete sie nur: „Ich werde nicht ins beschissene Weiße Haus gehen“. Zudem glaube sie ohnehin nicht, dass ihr Team eingeladen werde.
“I’m not going to the fucking White House.” – @mPinoe pic.twitter.com/sz1ADG2WdT
— Eight by Eight (@8by8mag) 25. Juni 2019
Trump beschimpft Megan Rapinoe via Twitter
Trump reagierte prompt auf Twitter und warf der 34-Jährigen vor, sie habe keinen Respekt gegenüber dem Weißen Haus und solle doch erst einmal gewinnen, bevor sie so groß redet.
Women’s soccer player, @mPinoe, just stated that she is “not going to the F…ing White House if we win.” Other than the NBA, which now refuses to call owners, owners (please explain that I just got Criminal Justice Reform passed, Black unemployment is at the lowest level…
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 26. Juni 2019
….in our Country’s history, and the poverty index is also best number EVER), leagues and teams love coming to the White House. I am a big fan of the American Team, and Women’s Soccer, but Megan should WIN first before she TALKS! Finish the job! We haven’t yet….
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 26. Juni 2019
….invited Megan or the team, but I am now inviting the TEAM, win or lose. Megan should never disrespect our Country, the White House, or our Flag, especially since so much has been done for her & the team. Be proud of the Flag that you wear. The USA is doing GREAT!
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 26. Juni 2019
Und das haben Megan Rapinoe und ihr Team dann auch: den Job zu Ende gebracht und die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen gewonnen. Den Besuch im Weißen Haus haben Rapinoe und die Mannschaft trotzdem verweigert. Stattdessen hielt die 34-Jährige eine bewegende Siegesrede in New York, mit der sie nun die ganze Welt begeistert. Sie wird als Captain America bezeichnet und als Ikone des US-Sports gefeiert.
Megan Rapinoe begeistert Netz mit ihrer Rede in New York
Und auch nach ihrem Sieg wird Megan Rapinoe nun weiter gefeiert. Denn mit ihrer Rede nach ihrer Rückkehr von der Fußball-Weltmeisterschaft setzte sie am Mittwoch ein ganz klares Zeichen. „Wir müssen mehr lieben, weniger hassen“, so die Message der 34-Jährigen, und fordert alle dazu auf, die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
Zudem kritisierte sie bereits vor der großen Feier in New York in einem Interview mit CNN offen und direkt die aktuelle US-amerikanische Politik, allen voran Donald Trump: „Ihre Botschaft grenzt Menschen aus. Sie grenzen mich aus. Sie grenzen Menschen aus, die wie ich aussehen. Sie grenzen farbige Menschen aus. Sie grenzen Amerikaner aus, die Sie vielleicht unterstützen“, so die Nationalspielerin.
Rapinoe-Plakate mit Beleidigungen bemalt
Doch die Fußballspielerin hat nicht nur Fans, sondern auch viele Gegner. Nicht nur in den sozialen Netzwerken erntet die 34-Jährige Spott und Hass. In einer New Yorker U-Bahn-Station wurden nun Plakate, auf denen Megan Rapinoe zu sehen ist, mit Beleidigungen und hasserfüllte Nachrichten beschmiert. Zurzeit wird wegen möglicher Hasskriminalität ermittelt. Medienberichten handelte es sich vor allem um homophobe Beleidigungen. Die Plakate wurden mittlerweile wieder gesäubert.