Alarmierender UNO-Bericht: Frauenmorde steigen
Ein aktueller Bericht der UNO zeigt eine alarmierende Entwicklung. Weltweit nehmen Frauenmorde zu. Auch in Österreich gab es in den vergangenen einen deutlichen Anstieg.
Besonders erschreckend: Die Täter stammen meist aus dem direkten Umfeld der Frauen.
UNO-Bericht: 137 Frauenmorde pro Tag
2017 wurden 87.000 Frauen Opfern von Morden. Die Mehrheit davon durch Partner oder andere Familienmitglieder. Das zeigt ein aktueller Bericht der UNO-Abteilung für Drogen- und Verbrechensbekämpfung, der am Montag veröffentlicht wurde. Insgesamt starben im Jahr 2017 464.000 Menschen durch Mord. Während der Großteil der Todesopfer zwar Männer waren (81 Prozent), ist der Anteil der Männer, die des Mordes beschuldigt wurden, deutlich höher (90.000). Zudem wurden rund 50.000 Frauen durch ihren eigenen Partner oder Familienmitglieder getötet – etwa 2000 mehr, als vor fünf Jahren. Das sind rund 137 Morde pro Tag, so die Studie.
Every hour, 6 women were killed by intimate partners or family members in 2017, making home the most dangerous place for them. More in new @UNODC Homicide Report: https://t.co/tLp7Muj6op pic.twitter.com/sCDE0mtJjp
— United Nations (@UN) 8. Juli 2019
Mehrheit der Frauenmorde passiert im privaten Umfeld
Die meisten Frauenmorde passierten in Asien. In Afrika ist hingegen die Wahrscheinlichkeit am höchsten, Opfer eines Mordes durch den Partner oder jemanden aus der eigenen Familie zu werden. Im weltweiten Vergleiche sind Frauen in Europa am sichersten. Dennoch sind auch hier die Zahlen alarmierend. Besonders hoch ist die Zahl der Frauenmorde in Europa in Litauen, Ungarn und Deutschland. Und auch in Österreich stiegen die Frauenmorde an. Von 2014 auf 2018 hat sich die Zahl der Morde von 19 Femizide auf 41 verdoppelt, so der Verein Autonome Österreichische Frauenhäuser. Die Mehrheit der Frauenmorde passiert im privaten Umfeld, so der Bericht.
Experten fordern strengere Justiz
Oft passieren die Frauenmorde am Ende einer langen Gewaltspirale und nicht aus einem spontanen Impuls heraus, so der UNO-Bericht. Eifersucht, Angst vor Trennung, geringe Bildung oder etwa Misshandlungen in der Kindheit zählen unter anderen zu den Faktoren, die zu Gewalt in einer Beziehung führen, so die Studie. Es müsse mehr Frauenschutz- und Präventionsmaßnahmen geben, heißt es von Experten. Zudem wird vor allem in Österreich eine strengere Justiz und mehr Verurteilungen schon bei Gewalttaten gefordert. Damit würde aktuell nämlich noch viel zu locker umgegangen werden.