Gekaufte Klicks auf YouTube: Kommen Rapper so in die Charts?
Deutsch-Rap ist schon lang nicht mehr Nische: Die deutsch-österreichische Rap-Szene wird bei Jugendlichen immer beliebter, irgendein Song ist immer in den Charts. Gerade aber stellt sich das Netz die Frage: Manipulieren deutsche Rapper ihre Streaming-Klickzahlen? Ist das alles fake?
Manipulieren Rapper Streaming-Klickzahlen?
Der YouTube-Kanal Y-Kollektiv hat vor einigen Tagen eine Reportage veröffentlicht, die genau dieser Frage nachgeht. Der Reporter trifft einen vermummten, selbst ernannten „Social-Media-Experten“. Er gibt an, dass er gegen Bezahlung die Charts manipulieren kann. Er habe das schon mit den „Top 5 Künstlern“ in Deutschland gemacht. Wer genau das sei, wird ausgeblendet, da das Y-Kollektiv bis dato keine Beweise dafür hat. Unter Verdacht stehen aber einige.
Kann man sich wirklich in die Charts kaufen?
Im Video des Y-Kollektiv produziert der Reporter, unter dem Künstlernamen „Error“, selbst einen Song. Der unbekannte „Social-Media-Experte“ will ihn laut eigenen Angaben eine Woche lang auf YouTube und Spotify pushen. Wie er das macht? Er hat tausende Fake-Konten, über die er mit einem automatisierten Programm eine vorgegebene Playlist abspielt. Ist das der wahre Grund , warum so mancher Deutsch-Rapper schneller mehr Klicks erreicht, als Ariana Grande?
Der Selbstversuch des Reporters war jedenfalls erfolgreich. Schon nach einigen Tagen konnte „Error“ auf YouTube tausende Klicks generieren. Er bekam Aufmerksamkeit und wurde über Instagram von bekannten Musik-Labels angeschrieben. Gegen Bezahlung hätte ihn der unbekannte Hacker auch weiter unterstützt – mit einem größeren Team. In der Reportage gibt dieser Hacker an, damit monatlich sogar bis zu 100.000 Euro zu verdienen.
Wissen Streamingdienste Bescheid?
Der Reporter hat mittlerweile bereits bei YouTube und Spotify nachgehakt, ob sie davon Bescheid wüssten. Rückmeldungen gab es bislang jedoch keine. Am Ende ist nicht sicher, ob es tatsächlich einen Mechanismus gibt, der vor solchen künstlich generierten Klickzahlen schützt. Der Reporter hat das Musikvideo von „Error“ mittlerweile aus dem Netz genommen.
Außerdem arbeitet die Redaktion des Y-Kollektivs schon an einer Fortsetzung der Reportage, die auf die neusten Ereignisse der letzten Tage eingehen wird. Die Fortsetzung soll in den kommenden Tagen auf ihrem zweiten Channel veröffentlicht werden.