Skin-Bleaching: Wie gefährlich der Trend wirklich ist
Weiße Haut soll der Schlüssel zu einem erfolgreichen Leben sein. Zumindest in Japan, Indien und Afrika scheint dieses Gedankengut weit verbreitet und der Markt mit Bleichmitteln für die Haut boomt. In Afrika ist das „bleiche“ Schönheitsideal aus der Kolonialzeit erhalten geblieben und auch in Asien will man sich immer mehr den westlichen Beauty-Standards anpassen. Aber zu welchem Preis? Kosmetik-Hersteller bewerben ihre teils giftigen Bleichmittel auf riesigen Plakaten und bewerben helle Haut als Weg zu Ruhm und Ehre. Dadurch wird das chemische Bleichen der Haut immer beliebter und auch Hollywood-Stars scheinen dem Bleaching-Hype zu verfallen. Viele wissen allerdings gar nicht, dass sie sich hochgiftige Chemikalien auf den Körper schmieren oder teilweise sogar oral zuführen.
Skin-Bleaching: Von Cremes bis zu Spritzen und Pillen
Allein in Nigeria verwendeten 2011 nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation 77 Prozent der Frauen oder mehr als 60 Millionen Menschen regelmäßig Bleichmittel. Besonders junge Menschen werden von der Milliarden-Industrie, welche die Bleichmittel-Verbreitung mittlerweile ist, geködert. Viele Menschen in Afrika geben praktisch ihr ganzes Geld für diese gesundheitsschädlichen Produkte aus, so groß ist der Wunsch, „weißer“ zu werden. Bestandteile können etwa Steroide, Quecksilber und Blei sein, die in hohen Dosen Vergiftungserscheinungen hervorrufen können. Während Stars und die Reichen in teure Kliniken gehen und tausende von Euros für das Bleichen ihrer Haut bezahlen, können sich die meisten Afrikaner keine zertifizierten Produkte leisten und die billigen sind Fakes, die nicht registriert und offiziell sogar verboten sind. Früher hat sich das Sortiment auf Cremes beschränkt, heutzutage gibt es Pillen und Spritzen, deren Inhaltsstoffe oft unklar sind.
Haut von Babys und Ungeborenen wird gebleicht
Mittel mit hohem Anteil an Hydrochinon und Quecksilber wurden zwar in Nigeria, Südafrika und Kenia verboten, doch der Schwarzmarkt hält sich eben leider nicht an Verbote. Erst im Juli warnte die Nahrungs- und Arzneimittelbehörde in Ghana schwangere Frauen davor, Pillen mit dem Wirkstoff Glutathion (sie sollen die Einlagerung von Melanin, dem Farbstoff der Haut, unterbinden) einzunehmen, um die Haut ihres ungeborenen Kindes zu bleichen. Diese Pillen können ernsthafte und schlimmstenfalls tödliche Nebenwirkungen haben – dabei hoffen die Frauen eigentlich, ihrem Kind dadurch eine bessere Zukunft schenken zu können. Nach der Geburt versuchen Mütter die Haut ihres Neugeborenen mit Steroid-Cremes zu bleichen, die eine Hyperpigmentierung, schwere irreparable Hautschäden und sogar Krebs verursachen können.
Hollywood-Stars mit schlechtem Beispiel voran
Rihanna, Nicki Minaj und sogar Beyoncé, sie alle sollen zu Beginn ihrer Karriere einen wesentlich dunkleren Teint gehabt haben. Das Model Vera Sidika, die man als afrikanische Kim Kardashian bezeichnen könnte, gab etwa einst in der Talkshow „The Trend“ zu bedenken, dass sie viel besser im Geschäft sei, seit sie ihre Haut bleiche. Als sie der Moderator der kenianischen TV-Show schließlich fragte, ob sie damit kein schlechtes Vorbild abgebe, entgegnete das Model: „Das haben doch alle schon gemacht. Auch Nicki Minaj und Rihanna.“