Die „Sesamstraße“ verbinden viele von uns wohl mit jeder Menge Nostalgie, der eigenen Kindheit und der „guten alten Zeit“. Umso interessanter ist dementsprechend gerade ein Thread auf der Plattform X, bei dem Elmo mit seinen Follower:innen Kontakt aufnehmen wollte.

Denn die Frage „Wie geht es euch?“ eskalierte hier ziemlich schnell.

Elmo fragt Online-Community, wie es ihr geht

Wir haben gerade einmal die ersten vier Wochen des Jahres hinter uns gebracht, doch für manche fühlt es sich schon so an, als würde 2024 ein ganzes Jahr dauern. Online kursieren derzeit unzählige Memes und Videos darüber, dass der Jänner Jahr für Jahr gefühlt mehr als 300 Tage hat und der Start ins Jahr 2024 für viele ganz anders verlief, als sie sich das in ihrem Visionboard manifestiert hatten. Wir alle sind wohl bereit, ein bisschen Frust rauszulassen. Da kam ein Post vielen genau gelegen. Denn auf X teilt ausgerechnet Kindheitsheld Elmo die Frage danach, wie es denn den Leuten so gehe.

Eigentlich eine sehr gewöhnliche Frage, bei der man sich im realen Leben wohl nicht mehr erwartet als ein simples „Gut danke und dir?“. Doch auf der Social-Media-Plattform hatten offenbar viele das Bedürfnis, die Erwartungshaltung von „Gut, danke“ zu durchbrechen und ganz offen über ihre Emotionen zu sprechen. Und die Antworten sprechen wohl einigen ganz schön aus der Seele.

„Die Welt brennt um uns herum“

„Ich bin an meinem Tiefpunkt angekommen. Danke, dass du fragst“, schreibt etwa ein User. Viele andere teilen ähnliche Erfahrungen; sprechen darüber, wie frustriert sie sind, wie belastend das Weltgeschehen für sie ist und wie groß ihre allgemeine Überforderung eigentlich sei. „Die Menschen haben alle Hoffnung in einem dystopischen Alptraum verloren, der einmal ‚Amerika‘ genannt wurde. Man sagt uns, wir sollen unseren Augen nicht trauen und ‚der Wissenschaft glauben‘. Es sei denn, die Wissenschaft hat etwas mit dem Geschlecht zu tun. Wir befinden uns am Rande eines Bürgerkriegs, eines Weltkriegs und eines Kulturkriegs. Wenn es keinen Gott gibt, gibt es nur Taylor Swift“, lautet etwa die düstere Prognose eines Users.

Andere fassen es knapper zusammen: „Die Welt brennt um uns herum“, klagt etwa ein User, während ein anderer betont: „Keine Tickles von Elmo können diese Situation wiedergutmachen.“ Wer sich durch die Kommentare scrollt, merkt schnell: Viele Menschen haben eine ziemlich düstere Einstellung zum Alltag und erleben zahlreiche unterschiedliche Krisen. Sie schreiben von ihren Sunday Scaries, den hohen Rechnungen, die auf sie zukommen und alltäglicher Einsamkeit. Nur wenige antworten auf Elmos Frage, dass es ihnen eigentlich gut gehe!

Elmo reagiert auf Sorgen

Mehr als 15.000 Menschen haben mittlerweile ihren Kummer in den Kommentaren rausgelassen und offen über ihre Gefühle gesprochen. Elmo wurde also unfreiwillig zum Kummerkasten auf Social Media – und nimmt seine Verantwortung auch ziemlich ernst. Denn nachdem der Post viral gegangen ist, postet der Account ein Foto und betont: „Wahnsinn! Elmo ist froh, dass er gefragt hat!“ – Er habe gelernt, dass „es wichtig ist, einen Freund zu fragen, wie es ihm geht.“ Zum Schluss schickt Elmo noch eine Message an die Follower:innen: „Elmo hat euch lieb.“

Dazu postet er noch den Hashtag #EmotionalWellBeing. In den Kommentaren unter diesem Post wird klar: Diese Aufmunterung haben viele gebraucht. Denn zahlreiche User:innen bedanken sich, dass Elmo gefragt hat und auch „zugehört hat“. Und wir haben einmal mehr gesehen, dass man manchmal den eigenen Frust einfach nur laut aussprechen muss – vielen anderen wird es ähnlich gehen.


Solltest du Hilfe brauchen oder mit jemandem über deine aktuelle Situation sprechen wollen, gibt es kostenlose psychologische Beratungs-Hotlines, an die du dich anonym wenden kannst.

Hier findet ihr weitere Hilfe in Krisensituationen:

Telefonseelsorge

Tel.: 142 (Notruf), täglich 0–24 Uhr

Telefon-, E-Mail- und Chat-Beratung für Menschen in schwierigen Lebenssituationen oder Krisenzeiten.

Online unter www.telefonseelsorge.at.

Kinder- und Jugendliche

Die Website bittelebe richtet sich gezielt an Kinder und Jugendliche.

Online unter bittelebe.at.

Rat auf Draht

Tel.: 147 (Notruf), täglich 0-24 Uhr

Online unter www.rataufdraht.at.