Gefährlicher Trend: Tiktok greift gegen „Legging Legs“ ein
Tiktok ist mittlerweile auch für die unzähligen Fashiontrends bekannt, die auf der Plattform im Sekundentakt geteilt werden. Doch ein Trend lässt jetzt offenbar die Alarmglocken der Plattform läuten: die Legging Legs.
Der Hashtag wurde jetzt nämlich auf der Plattform gesperrt.
Gefährlicher Trend auf Tiktok: Was steckt hinter den „Legging Legs“?
Könnt ihr euch noch an den „Thigh Gap“-Trend erinnern. Damals in den 2010er-Jahren, als Tumblr noch DIE Blogger:innen-Plattform schlechthin und Inspo-Bilder online der größte Trend waren, wurde unter diesem Begriff ein ziemlich toxisches Schönheitsideal zelebriert. Denn Thigh Gaps waren jene Oberschenkel, die sich nicht durchgehend berührten, wenn man die Füße eng nebeneinanderstellte. Ein gefährliches Ideal, das unzählige junge Mädchen online sahen und mit Sport, Diäten und Co versuchten zu erreichen. Nach und nach bemerkten jedoch immer mehr Menschen auch, wie gefährlich der Trend war und kritisierten ihn stark.
Wer jetzt aber denkt, dass die neue Generation von derartigen „Trends“ verschont bleibt, liegt leider falsch. Denn ja, die Plattform hat sich geändert und auch der Name ist ein anderer, die Idee der toxischen Beauty-Standards erlebte in den vergangenen Wochen jedoch wieder ein Revival. Und zwar unter dem Titel „Legging Legs“. Online wurden damit zuletzt nämlich Beine beschrieben, die in Leggings vermeintlich „perfekt“ aussehen sollen, also schlank und trainiert sind. Auch die altbekannte Thigh Gap wird als Kriterium für perfekte „Legging Legs“ genannt. Denn die Lücke zwischen den Oberschenkeln wird vor allem in Leggings und Sporthosen von Creator:innen online idealisiert.
„Social Media ist so gefährlich und toxisch!“
Für viele von uns kommt hier natürlich das wieder hoch, was wir schon in den 2010er-Jahren erlebt haben; dementsprechend groß ist auch schnell der Shitstorm gegen den Tiktok-Trend. Denn zahlreiche User:innen beschweren sich online darüber, dass demnach ein derartiges Ideal wieder angestrebt werden soll und warnen vor allem die jüngere Generation vor den Folgen. „Wir machen das nicht“, betont eine Userin in einem Tiktok-Video und stellt klar. „Diese Trends müssen aufhören, Social Media ist so gefährlich und toxisch!“
Viele andere betonen online, dass sie sich gerade erst von den Folgen der „Thigh Gap“-Ära erholt haben – und jetzt schon wieder mit dem nächsten gefährlichen Trend konfrontiert werden. „Ich fühle mich gerade erst mit meinen Beinen wohl. Tut das der jungen Generation nicht an!“, klagt etwa eine Userin.
Tiktok sperrt Hashtag
Gleichzeitig schreiben aber auch viele junge Mädchen in den Kommentaren, dass der Trend sie emotional belastet. „Ich habe erst gestern erfahren, dass ich keine ‚Legging Legs‘ habe. Jetzt werde ich nie wieder Leggings tragen“, so ein junges Mädchen auf Tiktok. Viele verstehen die Kritik an dem Trend zwar, das ändert jedoch nur wenig an ihren Gefühlen „Ich will unbedingt Legging Legs“, schreibt etwa eine Userin. Unter derartigen Kommentaren sammeln sich meistens jedoch zahlreiche andere Frauen, die den jungen Mädchen Mut machen und betonen, wie irrelevant Trends wie dieser sind. „Ich ziehe Leggings über meine Beine, deshalb habe ich Legging Legs“, kommentiert etwa eine Userin.
Kommentare wie diese allein reichen jedoch nicht, um das Problem plattformübergreifend zu thematisieren. Das ist wohl auch Tiktok aufgefallen. Denn mittlerweile ist der Hashtag #legginglegs auf der Plattform gesperrt. Explizit kann man nach dem Hashtag also nicht mehr suchen.
Solltest du Hilfe brauchen oder mit jemandem über deine aktuelle Situation sprechen wollen, gibt es kostenlose psychologische Beratungs-Hotlines, an die du dich anonym wenden kannst.
Hier findet ihr weitere Hilfe in Krisensituationen:
Telefonseelsorge
Tel.: 142 (Notruf), täglich 0–24 Uhr
Telefon-, E-Mail- und Chat-Beratung für Menschen in schwierigen Lebenssituationen oder Krisenzeiten.
Online unter www.telefonseelsorge.at.
Kinder- und Jugendliche
Die Website bittelebe richtet sich gezielt an Kinder und Jugendliche.
Online unter bittelebe.at.
Rat auf Draht
Tel.: 147 (Notruf), täglich 0-24 Uhr
Online unter www.rataufdraht.at.