Nach Verletzungen beim Dreh: „Squid Game: The Challenge“-Kandidaten drohen mit Klage
Noch bevor ein:e Gewinner:in der Serie bekannt ist, gibt es schon Ärger mit der neuen Reality-Show „Squid Game: The Challenge“. Denn laut Medienberichten drohen einige der Kandidat:innen jetzt mit einer Klage.
Der Grund: angeblich kam es zu Verletzungen während der Dreharbeiten.
Verletzte bei „Squid Game: The Challenge“
Die Idee hinter „Squid Game: The Challenge“ sorgte schon vor dem ersten Teaser für Schlagzeilen. Denn die Serienverantwortlichen wollten aus den brutalen Spielen der Serie „Squid Game“ eine Reality-Show machen. Wie in der Serie sollten 456 Kandidat:innen gegeneinander in mehreren Spielen antreten. Am Schluss sollte eine Person satte 4,56 Millionen Dollar abstauben.
Doch jetzt, kurz nach Veröffentlichung der ersten Folgen, scheint es hinter den Kulissen heftig zu brodeln. Denn laut „The Hollywood Reporter“ drohen mehrere Kandidat:innen der Show den Produzent:innen jetzt mit einer Klage. Denn bei dem Spiel „Rotes Licht, Grünes Licht“ kam es offenbar zu einigen Verletzungen. Konkret sollen zwei Kandidat:innen „Verletzungen wie Unterkühlung und Nervenschäden als Folge schlechter Gesundheits- und Sicherheitsstandards am Set“ bei den Dreharbeiten im Jänner erlitten haben. Das behauptet eine britische Anwaltskanzlei, die jetzt ein Anspruchsschreiben im Namen der zwei Teilnehmer:innen verschickt haben.
„Die Teilnehmer dachten, sie würden an etwas Lustigem teilnehmen“
„Nach dem, was wir gehört haben, wurden die Grenzen der Sicherheit im Namen der Unterhaltung überschritten. Die Produktionsfirmen müssen dafür sorgen, dass die Gesundheits- und Sicherheitsstandards in ihren Shows nicht dazu führen, dass Menschen zu Schaden kommen“, erklärt der Geschäftsführer der Anwaltskanzlei Daniel Slade in einem Statement. Derzeit sammle die Kanzlei weitere Beweise und stehe mit weiteren Kandidat:innen in Kontakt, heißt es. Möglicherweise wollen sie dann sogar eine Klage einreichen. Derzeit fordern die zwei Kandidaten Entschädigung von der Produktionsfirma der Show, Studio Lambert..
„Die Teilnehmer dachten, sie würden an etwas Lustigem teilnehmen, und die Verletzten hatten nicht erwartet, so zu leiden, wie sie es taten“, betont Slade. „Jetzt haben sie Verletzungen davongetragen, nachdem sie einige Zeit in schmerzhaften Stresspositionen bei kalten Temperaturen festsaßen.“ Laut Slade habe einer der Klienten etwa gesehen, wie „jemand in Ohnmacht fiel und wie die Leute nach Sanitätern riefen“. Die Dreharbeiten sollen bei minus zwei Grad stattgefunden und mehrere Stunden lang gedauert haben. „Wir haben einen Fall, in dem jemand über Unterkühlung klagt“, so Slade. „Einem wurden die Hände durch die Kälte lila. Solche Verletzungen können langfristig sehr ernste gesundheitliche Folgen haben. Einer unserer Klienten beschwert sich, dass er trotz der Kälte schlecht sitzende Kleidung bekommen hat.“
Produzent verteidigt Dreh
Die Produktionsfirma betont jedoch weiterhin, dass es zwar ein anstrengender Dreh war, jedoch alle Kandidat:innen darauf vorbereitet waren. Stephen Lambert, der ausführende Produzent, betont etwa: „Wir vergeben den größten Preis in der Geschichte des Fernsehwettbewerbs. Es sollte kein Zuckerschlecken sein, 4,56 Millionen Dollar zu gewinnen. Aber auch wenn es Momente gab, in denen es ziemlich hart war, und ich nicht unbedingt für den Rest meines Lebens jeden Abend in diesem Schlafsaal essen möchte, war [die Teilnahme an der Show] viel schöner und viel einfacher als viele andere Shows ohne Drehbuch – verglichen mit einigen der Survival-Shows, die gemacht wurden, oder verglichen mit einer ganzen Reihe von erfolgreichen Shows in den USA und im Rest der Welt. Das hier ist nicht härter als diese, und in vielen Shows werden die Leute manchmal wegen leichter Beschwerden behandelt, was auch in diesem speziellen Spiel passiert ist.“
Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass Vorwürfe gegen die Produktion lautwerden. Bereits Anfang 2023 gab es Berichte, in denen die Kandidat:innen von einer Situation „wie im Kriegsgebiet“ sprachen. Damals betonte Netflix in einem Statement schon, dass alle Teilnehmer:innen darauf vorbereitet waren „dass sie ein Spiel unter kalten Bedingungen spielen würden“. Im Gespräch mit der BBC räumte der Streamingdienst zwar ein, dass es drei Verletzte gab, jedoch handelte es sich um „leichte medizinische Beschwerden“.