„Bitte nicht ausstecken“! Reinigungskraft ruiniert 20 Jahre Forschung
Wir alle kennen das nervtötende Piepsen, wenn die Kühlschranktür nicht richtig verschlossen ist. Ziemlich genervt davon war eine Reinigungskraft in New York, die kurzerhand den Stecker zog. Fatal, wie sich herausstellte – denn er ruinierte damit jahrzehntelange Forschungsarbeiten.
Dem Arbeitgeber der Hilfskraft droht nun eine Strafe in Millionenhöhe.
Die Reinigungskraft verstand den expliziten Hinweis nicht
Aufgrund eines nervigen Signaltons hat eine Reinigungskraft in einem Labor einen Gefrierschrank einfach abgeschaltet. Ziemlich fatal, wie u.a. die Washington Post berichtet. Denn die darin gelagerten Zellkulturen wurden durch die Aktion zerstört. Damit sind zwei Jahrzehnte Forschung zur Fotosynthese dahin und ein Schaden in Millionenhöhe entstanden.
Die Anwälte des Labors des Rensselaer Polytechnic Institute in Troy im US-Bundesstaat New York klagen den Arbeitgeber der Putzkraft jetzt aufgrund von unzureichender Schulung. Die Hilfskraft soll demnach ein Schild, das deutliche Anweisungen zur Stummschaltung des Signaltons angezeigt hatte, missverstanden oder ignoriert haben, so der Vorwurf.
„Bitte nicht bewegen oder ausstecken“ lautete das Warnschild
Einige Tage vor dem Vorfall, der sich bereits im September 2020 ereignete, soll ein Alarm bei dem Gefriergerät ertönt sein, das auf einen leichten Temperaturanstieg aufmerksam machte. Für die Proben und Zellkulturen soll dies kein Problem dargestellt haben. Pandemiebedingt zögerte sich die Reparatur des Gerätes jedoch hinaus. Aus diesem Grund brachte das Team ein Schild mit expliziten Anweisungen an. „Dieser Gefrierschrank piepst, weil er sich in Reparatur befindet. Bitte nicht bewegen oder ausstecken. Keine Reinigung in diesem Bereich nötig“, hieß es auf dem Schild. Und weiter: „Sie können den Alarm/Probe-Stummschaltungsknopf für 5 bis 10 Sekunden gedrückt halten, wenn Sie das Geräusch stummschalten möchten“.
Die Reinigungskraft dürfte das Schild deutlich missverstanden haben und zog kurzerhand den Stecker. Die bei minus 80 Grad gelagerten Proben waren „nicht mehr zu retten“. Der Schaden soll laut Anklageschrift eine Million US-Dollar (rund 910.000 Euro) betragen. Das Forschungsprojekt zur Fotosynthese unter der Leitung von Professor K. V. Lakshmi hätte das Potenzial gehabt, „bahnbrechend“ in der Weiterentwicklung von Solarpaneelen zu sein.