Studie: Wer als Teenie eine gute Beziehung zu den Eltern hat, ist als Erwachsener gesünder
Streit mit den Eltern ist im Teenie-Alter völlig normal. Doch eine neue Studie lässt nun aufhorchen, denn sie zeigt: wer als Jugendlicher eine gute Beziehung zu seinem Vater oder seiner Mutter hat, ist als Erwachsener körperlich wie psychisch gesünder und nimmt seltener Drogen.
Für die Studie wurden über 10.000 Personen analysiert.
Studie zeigt: Gute Beziehung zu den Eltern hält gesund
Ja, viele wissen es, die Pubertät kann eine echte Herausforderung sein. Der Körper wird plötzlich von Hormonen überschwemmt und verändert sich drastisch. Die eigene Sexualität wird zu einem wichtigen Thema. Die erste große Liebe bringt einfach alle Gefühle durcheinander und man weiß gar nicht wohin mit seinen Emotionen. Fest steht: So schön die Entdeckungsreise auch sein kann, diese Lebensphase ist bestimmt nicht immer ganz einfach. Aber nicht nur die Heranwachsenden selbst strugglen. Auch für Eltern ist es oft nicht leicht, ausreichend Geduld und Verständnis für die jungen Menschen aufzubringen. Darunter leidet dann häufig auch das Verhältnis zwischen Teenie und Eltern. Dabei ist eine solide Eltern-Kind-Beziehung das A&O, wenn es um langfristige physische und psychische Gesundheit geht. Das geht nun jedenfalls aus einer aktuellen Studie hervor, die kürzlich im Fachmagazin “JAMA Network Open“ erschien.
Die Forschende vom „Children’s Hospital of Philadelphia“ beschäftigten sich in einer aktuellen Studie mit der Frage, inwiefern sich das Verhältnis zu den Eltern im späteren Leben auf die Gesundheit der Jugendliche auswirkt. Laut den Studienautoren sei die Erkenntnis, dass eine stabile und glückliche Beziehung von Vorteil ist, zwar nicht neu, allerdings wurde der Zusammenhang noch nie so detailliert und langfristig untersucht, wie in dieser neuen Studie.
So wurde untersucht
Insgesamt wurden für die Studie mehr als 10.000 Teilnehmende analysiert. Dazu sammelten die Forschenden aus den USA Daten aus einer Langzeitstudie, für die in den 1990er Jahren Daten von Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren erfasst wurden. Alle paar Jahre wurden die Teilnehmer:innen dann zu einer weiteren Erhebung eingeladen, das letzte Mal vor fünf Jahren.
Bei der Ersterfassung mussten die Heranwachsenden Fragen beantworten wie „Worüber hast du mit deinem Vater/deiner Mutter in den letzten vier Wochen gesprochen?“ oder „Wie nahe fühlst du dich deiner Mutter/deinem Vater?“. 14 Jahre später wurden den inzwischen Erwachsenen dann verschiedene Fragen rund um ihre Gesundheit gestellt: Vor allem zur körperlichen Verfassung und zu psychischen Problemen. Aber auch Themen wie ungewollte Schwangerschaft und Drogenmissbrauch wurden aufgegriffen. Bei der Analyse sind zudem mögliche Einflussfaktoren berücksichtigt worden, wie etwa die ethnische Zugehörigkeit, Familienstrukturen oder die Ausbildung der Eltern.
Weniger Depressionen und Stress
Die Erkenntnis: Die Teilnehmer:innen, die in jungen Jahren viel Zeit mit Vater oder Mutter verbracht und viel kommuniziert hatten, fühlten sich als Erwachsene deutlich gesünder und optimistischer. Sie litten auch seltener an Depressionen oder Stress und lebten häufiger in gesunden Beziehungen. Das frühere Verhältnis zu den Eltern hatte somit also auch Einfluss auf die Partnerschaften der Teilnehmer:innen. Zudem griffen sie deutlich seltener zu Alkohol, Nikotin und anderen Substanzen. Aber auch ungewollte Schwangerschaften kamen weniger oft vor.
Die Studieautor:innen plädieren deshalb für gezielte Interventionen zur Stärkung der Eltern-Kind-Beziehung im Jugendalter. „Bemühungen, die Beziehung zwischen Eltern und Heranwachsenden zu stärken, könnte langfristig gesundheitlich sehr nützlich sein“, steht in der Aussendung geschrieben. Hier richten sich die Forschenden auch ganz gezielt an die Väter. Aber auch im medizinischen Bereich könnte es sinnvoll sein, Angebote auszuweiten, geben die Autor:innen zu Bedenken.