Frau tötet Doppelgängerin, um eigenen Tod vorzutäuschen
Eine 23-jährige Frau sucht im Internet nach einer Doppelgängerin – wie laut neuesten Ermittlungen nun klar wurde, offenbar mit dem Ziel, sie zu ermorden und daraufhin ihre Identität anzunehmen. Der angebliche Plan der Frau: dadurch ihren eigenen Tod vorzutäuschen. Klingt nach einem Hollywood-Plot? Tatsächlich sorgt dieser Mordfall derzeit in Deutschland für großes Entsetzen.
Die beiden Frauen sahen sich sogar so ähnlich, dass die Eltern der Tatverdächtigen die gefundene Leiche als ihre Tochter identifizierten. Jetzt sind neue Details zu dem sogenannten „Doppelgängerinnen-Mord“ bekannt.
„Doppelgängerinnen-Mord“ entsetzt Deutschland
Es klingt fast wie der Plot aus einer neuen True-Crime-Serie auf Netflix. Im Sommer 2022 sorgte der Tod einer jungen Frau in einem ruhigen Wohngebiet in Ingolstadt für Aufregung. Dort wurde die Leiche einer 23-Jährigen in einem Auto entdeckt. Ein Ehepaar aus München, das zeitgleich seine Tochter suchte, identifizierte die Frau als die eigene Tochter. Es stellte sich jedoch heraus, dass diese der gesuchten Tochter nur verblüffend ähnlich sah. Und so wandte sich das Blatt, denn das vermeintliche Opfer galt nun als Hauptverdächtige. Doch es wird noch komplexer.
Frau sucht online nach Doppelgängerin, um sie zu ermorden
Also der Reihe nach: Im Zentrum der Ermittlungen steht eine 23-jährige Frau. Alles begann am 16. August 2022, als die 23-Jährige ihren Eltern gegenüber erklärte, sie wolle noch etwas aus ihrer alten Wohnung in Ingolstadt holen. Wegen eines Streits mit ihrem Ehemann war die Deutsche mit irakischen Wurzeln kurz zuvor wieder bei ihren Eltern eingezogen. Doch die junge Frau kam nicht mehr nach Hause.
Als sie auch am Abend noch kein Lebenszeichen von ihrer Tochter erhalten hatten, machten sich die besorgten Eltern auf den Weg zu deren alter Wohnung. Dort fanden sie eine blutüberströmte Leiche mit über 50 Messerstichen auf der Rückbank des Autos ihrer Tochter. Vergeblich hätten die Eltern noch versucht, die Scheiben des Wagens einzuschlagen, um ihre vermeintliche Tochter zu retten. Sie verständigten schließlich die Polizei und den Notarzt, der noch versuchte, die Frau zu reanimieren, doch für sie kam jede Hilfe zu spät.
Tatverdächtige wollte untertauchen und neues Leben beginnen
Die erste Wende zeichnete sich dann aber schon wenige Stunden nach dem schrecklichen Fund ab. Am Tag nach dem Leichenfund stellte sich nämlich heraus, dass die Tote, die in dem abgestellten Auto entdeckt wurde, gar nicht die Besitzerin des Fahrzeugs (und somit die Tochter der besorgten Eltern) war – sondern eine Person, die dem vermeintlichen Opfer dem Bericht zufolge „täuschend ähnlich“ sah. So kam bald nach dem Fund auch der Verdacht auf, dass es sich bei der Verwechslung nicht um einen Zufall handelte, sondern viel mehr um ein gezieltes Täuschungsmanöver. Diese Vermutung bestätigt die Polizei nun auch offiziell, wie unter anderem Süddeutsche Zeitung berichtet.
Nach einer groß angelegten Fahndung wurden die 23-jährige Tatverdächtige und ein Komplize schließlich festgenommen. Die Frau und der ebenfalls 23-Jährige (nähere Details zum Verhältnis der beiden sind nicht bekannt), stehen laut eines neuen Polizeiberichts im Verdacht, gemeinsam den Mord an der jungen Frau geplant und ausgeführt zu haben. Nach aktuellem Stand gehen die Ermittler nämlich davon aus, dass die Mordverdächtige untertauchen, neu anfangen und komplett aus dem Leben der Familie verschwinden wollte. Sie soll dafür in den sozialen Medien nach Frauen, die ihr besonders ähnlich sahen, gesucht haben. Unter falschen Vorwänden habe sie versucht, Treffen zu organisieren. Bei dem späteren Opfer geht der Plan auf – die Internet-Bekanntschaft bezahlt letztendlich mit ihrem Leben.
Messerstiche im Gesicht des Opfers
Wie kaltblütig die beiden Tatverdächtigen bei dem Mord offenbar vorgingen, sorgt weltweit für Entsetzen. Durch die Vielzahl der Messerstiche wollten die beiden 23-Jährigen laut Polizei vermutlich die eigentliche Identität der Frau vertuschen und die Obduktion durch die Gerichtsmedizin erschweren.
Die Ermittlungen seien zwar noch nicht abgeschlossen und die Tatwaffe noch nicht gefunden, aber „die Beweislast ist schon jetzt erdrückend“, erklärt ein Polizeisprecher gegenüber der Bild-Zeitung. Der Fall sei auch für die Beamten absolut außergewöhnlich: „Am Tag, an dem wir die Leiche fanden, hätte niemand erwartet, was sich bis heute entwickeln würde.“, so der Sprecher.
Die beiden Tatverdächtigen befinden sich derzeit in Untersuchungshaft.