Gegen Einsamkeit im Advent: 95-jähriger Witwer bekommt tausende Weihnachtskarten von Fremden
Für einen 95-jährigen Mann aus Rhode Island ist jetzt ein kleines Weihnachtswunder wahr geworden: Mehr als 15.000 fremde Menschen schreiben ihm Weihnachtskarten, um ihn aufzumuntern.
Denn der Witwer vermisst in dieser Zeit seine verstorbene Frau ganz besonders.
Weihnachtskarten gegen den Kummer
Weihnachten ist das Fest der Liebe. Doch während viele besonders zu dieser Zeit von ihren Liebsten umgeben sind, werden andere im Advent immer wieder schmerzlich daran erinnert, wer in ihrem Leben fehlt. Einer von ihnen ist George Dowling. Der 95-Jährige muss besonders in der festlichen Weihnachtszeit immer wieder an seine verstorbene Frau denken. Denn der Verlust seiner großen Liebe trifft ihn jetzt ganz besonders hart. Georges Frau, mit der er 70 Jahre lang verheiratet war, liebte Weihnachten nämlich ganz besonders. „Sie war Weihnachten“, betont er gegenüber der „Washington Post“
2013 verstarb sie schließlich weniger als einen Monat vor ihrem Lieblingsfest. Die fröhliche Stimmung, die seine Frau im Advent versprühte, kann George heute einfach nicht mehr aufleben lassen. Stattdessen, erzählt er, fühle er sich hauptsächlich einsam.
Damit George in eben dieser Zeit nicht nur an seine Frau denken muss und auch ein bisschen Trost bekommt, hat sich seine Tochter Suzan Brito eine besondere Aktion überlegt: sie ruft jährlich dazu auf, dass Menschen ihrem Vater eine Weihnachtskarte schicken. „Dad liebt es, Post zu bekommen“, erklärt sie in einem Interview. „Ich dachte, vielleicht würden ihn ein paar Weihnachtskarten glücklich machen.“
Mehr als 15.500 Karten zur Aufmunterung
Und ihr Wunsch geht in Erfüllung. Denn Jahr für Jahr fordert sie ihre Community auf, dem Mann eine Freude zu machen – mal mit mehr, manchmal mit weniger Erfolg. Im vergangenen Jahr gab es insgesamt 14 Briefe. Eine schöne Geste, die jedoch nicht langfristig über den Kummer des Mannes hinweghalf. Deshalb sollte die Aktion in diesem Jahr deutlich größer werden.
Mithilfe ihrer Tochter Charlene ruft Suzan deshalb online dazu auf, doch ein paar mehr Karten zu schreiben. „Die meisten Karten, die wir je bekommen haben, waren 102“, schreibt die Tochter in einem Faccebook-Beitrag. „Er geht jeden Tag hinaus auf die Veranda und checkt seine Post.“ Umso schöner wäre es für die beiden, wenn der 95-Jährige dort auch täglich Briefe finden würde. Und der Herzenswunsch der beiden wird erfüllt. Denn die Bitte um Weihnachtskarten geht viral und zahlreiche Menschen beschließen, bei der Aktion zu helfen.
Tausende Briefe trudeln deshalb bei George ein, der dadurch Tag für Tag zahlreiche Weihnachtsgrüße und aufmunternde Worte bekommt. Auf ihrem Facebook-Profil dokumentiert Charlene die zahlreichen Briefe, postet Fotos von den Karten und zeigt auch, wie groß die Freude des Großvaters ist, wenn er die Karten, Zeichnungen und Briefe öffnet. Mittlerweile, schreibt sie, sind es schon mehr als 15.500 Karten, die George die Adventzeit versüßen sollen. „Ich habe noch nie so viele Karten gesehen“, sagt auch George in einem Interview. „Es fühlt sich wirklich gut an.“