Piloten schlafen in Cockpit ein und verpassen Landung
Das ist mal wieder eine Geschichte der Kategorie: WTF?! Zwei Piloten, die eigentlich eine Boeing sicher vom Sudan nach Äthiopien bringen sollten, haben genau das Gegenteil getan. Denn die Männer sind einfach in 12.000 Metern Höhe eingeschlafen – und haben daher die Landung verpasst.
Glücklicherweise konnten sie die Maschine schlussendlich dann doch auf den Boden bringen.
Piloten verschlafen Landung
Es gibt Menschen, die haben panische Angst vorm Fliegen. Meistens legt sich diese jedoch, wenn man für einen Moment die beruhigenden Stimmen der Piloten hört, die während des Flugs immer wieder Updates geben. Im Falle eines Fluges der Ethiopian Airlines mussten die insgesamt 154 Passagieren an Bord aber ziemlich lange auf eine Wortmeldung der Piloten warten. Zweieinhalb Stunden sollte die Flugzeit vom Sudan nach Äthiopien dauern. Doch als die Maschine dem Zielflughafen immer näher kam, machte sie keinerlei Anstalten zu landen. Im Gegenteil: Die Boeing blieb weiterhin in über 12.000 Metern Höhe. Und von den Piloten war nichts zu hören.
Besorgte Fluglotsen versuchten bereits, die Piloten zu kontaktieren – doch vergebens. Niemand meldete sich per Funkgerät. Der Grund: die beiden Männer sind im Cockpit eingeschlafen. Wie das Fachportal The Aviation Herald berichtet, erwachten die Piloten erst von ihrem Nickerchen, als sich der Autopilot nach dem geplanten Landezeitpunkt abschaltete und ein lautes Warnsignal ertönte. Die beiden Schlafmützen leiteten dann doch noch die Landung ein und schafften es mit 25 Minuten Verspätung schließlich ans Ziel.
Müdigkeit bei Piloten eine der größten Bedrohungen
Auch wenn die Situation in diesem Fall ein glimpfliches Ende genommen hat, hätte die Sache auch ganz anders ausgehen können. Bei Ethiopian Airlines betont man, dass man den Vorfall nun genauer untersuchen werde. Die beiden Piloten seien vorerst beurlaubt, bis feststeht, wie weiter vorgegangen wird. „Wir werden die angemessenen Schlüsse aus dem Ergebnis unserer Untersuchung ziehen“, so die Fluggesellschaft. „Die Sicherheit war, ist und wird immer unsere höchste Priorität sein“, wie es weiter heißt.
Für Luftfahrtanalyst Alex Macheras ist der Vorfall „sehr besorgniserregend“, wie er auf Twitter schreibt. Denn gerade die Müdigkeit bei Pilot:innen sei „nach wie vor eine der größten Bedrohungen für die Sicherheit im Luftverkehr“, so Macheras.
Vergangenen Mai soll es bereits zu einem ähnlichen Zwischenfall gekommen sein. Ein Pilot der italienischen Airline ITA Airways war auf einem Flug zwischen New York und Rom ganze zehn Minuten lang nicht erreichbar als er gerade über Südfrankreich geflogen ist. Die Folge: Das französische Militär schickte zwei Kampfjets los, um eine mögliche Gefahr auszuschließen. Der Kapitän wurde daraufhin gefeuert, bestritt jedoch, während des Fluges eingeschlafen zu sein.