Wieso wir uns laut Studie öfter unseren Tagträumen hingeben sollten
Einfach mal den Gedanken freien Lauf lassen und tagträumen? In unserer heutigen „hustle culture“ gar nicht so einfach. Doch eine neue Studie besagt, dass uns das ganz guttun würde und deshalb alles andere ist als Zeitverschwendung.
Also nach dem Artikel einfach mal das Handy weglegen und in den eigenen Gedanken versinken… 😉
Tagträumen ist laut Studie gut für uns
Wer von euch schweift auch gern mal bei einem langweiligen Meeting ab oder verliert den Faden bei einem Gespräch? Wahrscheinlich ist es jedem von euch schon mal passiert. Aber das ist kein Grund, sich schlecht zu fühlen. Denn laut einer neuen Studie im Journal of Experimental Psychology sollen Tagträume auch Vorteile mit sich bringen. Das stellten die Wissenschaftler:innen von der Universität Kyoto in Japan und der Universität Tübingen in Deutschland im Rahmen von sechs Experimenten fest. Für die Experimente baten sie die Teilnehmer:innen zuerst darum, eine Vorhersage darüberzumachen, wie sehr sie es genießen würden, ihre Gedanken schweifen zu lassen. Das Ergebnis: Die Teilnehmer:innen hatten viel mehr Freude daran, als sie es erwartet hatten.
In einem weiteren Schritt sollten die Proband:innen einschätzen, wie viel Freude sie beim Nachrichten lesen im Vergleich zum Gedanken schweifen haben würden. Die Teilnehmer:innen gingen davon aus, dass das Lesen mehr Spaß machen würde als träumen. Nach beiden Aktivitäten von jeweils 20 Minuten, berichteten sie allerdings, dass das Spaßniveau für beide Aktivitäten ähnlich hoch war. Sich also einfach mal den eigenen Gedanken hingeben, ohne etwas anderes zu tun, macht uns Spaß.
Tagträumen hat viele Vorteile
Für viele von uns fühlt es sich einfach falsch an, NUR in unsere Gedanken vertieft zu sein. Schließlich gibt es so viel zu tun. Doch die Forscher:innen betonen, dass schon frühere Studien bestätigt haben, dass „NUR DENKEN“ auch Vorteile haben kann. So können dadurch unter anderem Problemlösungsfähigkeiten gesteigert, Kreativität gefördert, Ziele gefestigt, unsere Stimmung und unsere mentale Gesundheit verbessert werden. Doch die Schnelllebigkeit unseres Alltags führt dazu, dass wir in unserer freien Zeit kaum mehr von unserem Smartphone aufblicken, dem sogenannten Doomscrolling verfallen, statt einfach mal nur zu denken. Sei es aufgrund von FOMO (Fear of missing out) oder zur Ablenkung.
„Es ist jetzt extrem einfach, die Zeit ‚totzuschlagen‘. Im Bus auf dem Weg zur Arbeit kann man auf sein Telefon schauen, anstatt sich in seine inneren, frei schwebenden Gedanken zu vertiefen, weil man voraussagt, dass das Denken langweilig sein wird“, erklärte Dr. Kou Murayama von der Universität Tübingen gegenüber der American Psychological Association.
Die Forschungsleiterin Dr. Aya Hatano pflichtete dem bei und fügte noch hinzu: „Der Mensch hat die bemerkenswerte Fähigkeit, sich in seine eigenen Gedanken zu vertiefen. Unsere Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass der Einzelne nur schwer einschätzen kann, wie fesselnd Denken sein kann. Das könnte erklären, warum Menschen es vorziehen, sich mit Geräten und anderen Ablenkungen zu beschäftigen, anstatt sich im Alltag einen Moment Zeit zum Nachdenken und für die Fantasie zu nehmen.“
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Fazit: Nehmt euch das nächste Mal einfach ein bisschen Zeit für euch und lasst eurer Fantasie freien Lauf. Eure mentale Gesundheit wird es euch danken!