Während wir jahrelang dem „Fifty Shades of Grey“-Hype verfallen waren, war die Zeit für die Stars der Reihe offenbar so gar nicht glamourös. Denn wie Hauptdarstellerin Dakota Johnson jetzt enthüllt, waren die Dreharbeiten richtig „beängstigend“.

Schuld daran war unter anderem die Autorin der Buchreihe.

Dakota Johnson spricht über Konflikte bei „Fifty Shades of Grey“

„Fifty Shades of Grey“ machte Dakota Johnson scheinbar über Nacht zu einem der bekanntesten Gesichter Hollywoods. Die Trilogie sorgte für einen riesigen Hype, jede Menge Kontroversen und zwei neue Superstars. Doch sieben Jahre nach den Filmen gesteht Johnson jetzt, dass die Zeit am Set nicht so rosig war, wie sie während den Presseterminen damals schilderte.

Ganz im Gegenteil, denn die Dreharbeiten nennt die Schauspielerin im Interview mit „Vanity Fair“ jetzt sogar „beängstigend“. Denn ihre Erwartungen an den Film waren zu Beginn ganz anders als das, was sie letztlich auf den Bildschirmen sah. „Ich habe mich verpflichtet, eine ganz andere Version des Films zu machen, den wir schließlich gedreht haben“, enthüllt Johnson jetzt. „Als ich für den Film vorsprach, las ich einen Monolog aus ‚Persona‘, dem Ingmar-Bergman-Klassiker von 1966, und ich dachte: Oh, das wird etwas ganz Besonderes.“

Doch es kam anders. Der Grund dafür ist unter anderem die Autorin der Buchvorlage E.L. James. Denn neben Problemen mit dem Studio und den Regisseuren war sie für Johnson eine Hürde. James war nämlich stark am Set involviert und hatte „eine Menge kreativer Kontrolle“, was die Umsetzung der einzelnen Szenen anging. Ein Problem, wie sich nach einiger Zeit herausstellte. Denn: „sie verlangte einfach, dass bestimmte Dinge passieren. Es gab Teile in den Büchern, die in einem Film einfach nicht funktionieren würden, wie der innere Monolog, der manchmal unglaublich kitschig war. Es würde nicht funktionieren, es laut auszusprechen. Es war immer ein Kampf. Immer.“ Zwar sei die Autorin „eine sehr nette Frau“ und das gesamte Team habe sowohl sie als auch ihre Kolleg*innen „wirklich gut behandelt“; dennoch waren die Arbeiten offenbar richtig herausfordernd.

„Es wurde einfach zu etwas Verrücktem.“

Dass der Dreh nicht so einfach war, wird in Insiderkreisen schon lange vermutet. Denn das Konzept des Films und auch die Besetzung waren zu Beginn offenbar ganz anders. Schließlich sollte Charlie Hunnam, den viele aus „Sons of Anarchy“ kennen, an Dakota Johnsons Seite spielen. Doch er stieg aus dem Projekt aus; offiziell wegen eines Terminkonfliktes. Doch E.L. James beschloss nach dieser Entscheidung offenbar, das Drehbuch komplett zu verwerfen, bevor Jamie Dornan schließlich Christian Grey wurde.

Es ist eine Zeit, die für die damals 23-Jährige sehr „beängstigend“ war; schließlich hatte sie bereits einen bindenden Vertrag unterzeichnet. Doch bei der Cast-Änderung sollte der Konflikt nicht geklärt werden. „Es gab eine Menge Meinungsverschiedenheiten. Ich war nicht in der Lage, jemals wahrheitsgemäß darüber zu sprechen, weil man einen Film auf die richtige Art und Weise promoten will, und ich bin stolz auf das, was wir letztendlich gemacht haben, und alles ist so geworden, wie es werden sollte, aber es war schwierig“, gesteht sie heute. „Es wurde einfach zu etwas Verrücktem.“

Und obwohl Dornan und Johnson versuchten, so gut es ging Teile des Originaldrehbuchs zu erhalten und sogar mehrere Takes drehten, in der Hoffnung dass es der ihrer Meinung nach bessere in den Film schaffen würde, gewann die Buchautorin scheinbar die meisten Streitpunkte. Denn lediglich eine Szene aus dem Original-Skript habe es in den ersten Film geschafft, erzählt Johnson. Und zwar jene, in der ihre Figur der Anastasia den Sexvertrag mit Christian bespricht. „Und das ist die beste Szene im ganzen Film“, ist sich die Schauspielerin bis heute sicher.

Dakota Johnson: Gerüchte um Streit mit Co-Star sind falsch

Dieser „Kampf“, den die Schauspielerin beschreibt, hatte aber auch einen positiven Nebenaspekt. Denn sie und ihr Co-Star Jamie Dornan wuchsen eng zusammen. „Wir haben jahrelang die verrücktesten Sachen gemacht, und wir mussten ein Team sein: ‚Das machen wir nicht‘ oder ‚Diesen Kamerawinkel kannst du nicht machen‘.“ Sätze wie diese gehörten offenbar zur Tagesordnung und sorgten für eine enge Beziehung der beiden, erklärt sie.

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„Ich weiß, es ist seltsam, aber er ist wie ein Bruder für mich. Ich liebe ihn so, so, so sehr. Und wir waren wirklich füreinander da. Wir mussten einander wirklich vertrauen und uns gegenseitig beschützen.“ Johnson beendet mit dieser Aussage ein jahrelang anhaltendes Gerücht, dass es hinter den Kulissen zwischen ihr und ihrem Kollegen richtig gekracht haben soll. „Es gab nie eine Zeit, in der wir uns nicht verstanden haben“, betont sie.

Und noch eine Sache will Dakota Johnson offenbar klarstellen: die Arbeit an den Filmen bereut sie nicht; auch wenn es keine einfache Zeit war. „Wenn ich damals gewusst hätte, dass es so sein würde, hätte es wohl niemand gemacht. Es hätte geheißen: ‚Oh, das ist psychotisch.‘ Aber nein, ich bedaure es nicht“, erklärt sie. Denn eines bleibt am Ende klar: „Es war großartig für unsere Karrieren“, betont sie. „So erstaunlich. So ein Glück. Aber es war auch seltsam. So, so seltsam.“