Oscars 2022: 5 Filme, die eure Zeit wirklich wert sind
In wenigen Tagen werden die Oscars verliehen. Neben jenen Filmen, die als „Bester Film“ nominiert sind gibt es aber auch heuer wieder einige Produktionen, die uns komplett begeistert haben.
Die Oscar-Verleihung findet übrigens in der Nacht von 27. auf 28. März statt.
Oscars 2022: Highlights unter den Nominierungen
Als eingefleischte Oscars-Fans geben wir zu: Die Nominierungen und unsere Lieblingsfilme des Jahres stimmen nicht immer ganz überein. Manche Filme, die von Kritikerinnen und Kritikern gelobt werden, finden wir einfach nur langweilig, überzogen oder viiiiel zu lange.
Doch unter den heurigen Nominierungen gibt es auch einige absolute Highlights, die uns zu Tränen rühren, in eine neue Welt entführen oder einfach für zwei Stunden lang komplett ablenken; darunter auch einige Filme, die im Oscar-Trubel ein bisschen untergehen oder nur in jenen Kategorien nominiert sind, die man gerne übersieht.
Wir finden: Diese fünf Filme solltet ihr euch auf keinen Fall entgehen lassen!
Encanto
Disney scheint heuer bei den Oscars nur eine Konkurrenz zu haben: Sich selbst. Denn bei den Animationsfilmen sind insgesamt drei Disney/Pixar-Produktionen nominiert. Und obwohl wir alle drei („Luca“, „Raya und der letzte Drache“ und „Encanto“) wirklich feiern und sie zugegebenermaßen alle mindestens viermal gesehen haben (ähem oder ein paar Mal mehr) konnten wir uns von einem einfach nicht losreißen: „Encanto“.
Denn der Film über eine Familie, in der alle außer eine Tochter magische Fähigkeiten haben, ist einfach so klassisch Disney, dass wir uns beim Schauen wieder wie Kinder gefühlt haben (und dementsprechend peinlich mit den Songs mitgehüpft sind). „Encanto“ hat einfach alles: Tragische Familienstorys, jede Menge gute Laune, großartige Songs (die auch Oscar nominiert sind) und eine so süße Botschaft, bei der wir das ein oder andere Tränchen verdrücken mussten.
Wer also mal wieder so richtig Lust auf eine große Portion Kitsch und gute Laune hat, darf „Encanto“ nicht verpassen! (und ganz nebenbei erklärt der Film dann auch einige aktuelle TikTok-Trends^^)
Dune
Wir geben es offen zu: „Dune“ ist einer unserer absoluten Oscar-Favoriten (und für die Autorin dieser Zeilen einer der besten Filme des vergangenen Jahres). Denn in einer Zeit, die so turbulent und bedrückend sein kann und in der eine Krise die nächste jagt, entführt „Dune“ einen in eine neue Welt und lässt einen alles um sich herum vergessen! Und wer die Buchvorlage gelesen hat, weiß: Da kommt noch einiges mehr.
Denn die Geschichte rund um den Außerwählten Paul, dessen Familie in die Streitigkeiten der Adelsfamilien gerät, die den Wüstenplaneten Arrakis und die dort wachsende Wunderdroge „Spice“ kontrollieren wollen, ist so vielseitig und vielschichtig, dass man sich in dem Universum einfach komplett verlieren kann.
Es scheint fast so, als könnte „Dune“ eine neue/alte Ära der Science-Fiction-Filme weiterführen, in denen es um große Universen und außergewöhnliche Kämpfe geht. Und genau das haben wir uns vom Kinojahr 2021/22 doch eigentlich gewünscht: Eskapismus! Gleichzeitig sind die Themen in „Dune“ – Macht, Politik und freier Wille – wohl relevanter denn je und lassen uns auch Tage nach dem Film noch nicht los.
Tick, Tick, … Boom
Schon klar: Biopics haben bei den Oscars immer einen Fixplatz und gehören zu den häufigsten Gewinnern. Leider sind sie oft auch die langatmigsten Filme unter den Oscar-Nominierten. Doch die Art und Weise, wie „Tick, Tick, … BOOM“ die Geschichte von Broadway-Autor Jonathan Larson aufbereitet, ist derart einzigartig, dass wir gar nicht wegschauen konnten.
„Tick, Tick, … BOOM“ basiert nämlich auf dem gleichnamigen Stück des Autors und erzählt von den Lebenskrisen und Existenzängsten, die junge Kreative in New York haben – und vor der Angst, bis zum 30. Geburtstag nicht ausreichend geschafft zu haben. Dass dieses doch schwere Thema dann mit absoluten Ohrwürmern versehen ist, macht den Film nur noch besser.
Dass der Film „nur“ für den besten Schnitt und den besten Hauptdarsteller nominiert wurde, überrascht uns dementsprechend bis heute; wobei wir offen zugeben müssen, dass „Andrew Garfield anschmachten“ eine unserer Lieblingsbeschäftigungen während „Tick, Tick, … BOOM“ war! Umso wichtiger also, dass der Film unter dem ganzen Oscartrubel nicht verloren geht. Denn eine so einfühlsame und herzzerreißende Biographie wie „Tick, Tick, … BOOM“ gibt es wirklich nur selten.
CODA
Wir warnen euch gleich vor: Wer keine Lust hat, die ein oder andere Träne zu verdrücken, sollte „CODA“ lieber meiden. Denn die Geschichte von Ruby, die als einzig hörende in einer Familie von gehörlosen Menschen aufwächst, rührt einen zutiefst.
Denn Ruby ist ausgerechnet begeisterte Musikerin und muss durch ihre Leidenschaft lernen, sich auch von ihrer Familie zu distanzieren, die jahrelang auf ihre Hilfe angewiesen war. Wem die Geschichte übrigens bekannt vorkommt: „CODA“ basiert auf dem französischen Film „Verstehen Sie die Béliers?“ (Den wir euch übrigens auch sehr empfehlen können!)
„CODA“ zeigt aber keinesfalls eine hilflose gehörlose Familie, sondern selbst bestimmte Menschen, die ganz genau wissen, was sie wollen und sich aktiv für ihre Ziele einsetzen. Kein Wunder also, dass der Film nicht nur für das beste adaptierte Drehbuch und den besten Nebendarsteller, sondern auch als bester Film nominiert wurde.
Drei Lieder für Benazir
Wer einfach keine Zeit für zweistündige Filme, epische Welten und riesige Abenteuer hat, findet unter den heurigen Oscar-Nominierungen dennoch das ein oder andere Highlight. Ein Film, den wirklich niemand verpassen sollte ist der 22-minütige „Drei Lieder für Benazir“. Denn die Dokumentation über den Afghanen Shaista schafft es in unter einer halben Stunde, einen komplett mitzureißen.
Shaista weiß inmitten der drohenden Bedrohung durch die Taliban nämlich einfach nicht, wo sein Platz in der Welt ist. An der Seite seiner Frau Benazir in dem Flüchtlingscamp nahe Kabul oder als Soldat in der Armee, um seine Heimat zu verteidigen? „Drei Lieder für Benazir“ gibt dadurch einen extrem intimen und furchtbar tragischen Einblick in das Leben eines Mannes; und lässt uns mit Bildern aus Afghanistan noch vor der Machtübernahme der Taliban zurück, die einen noch lange nach den 22 Minuten beschäftigen.