„And Just Like That…“: Produzentinnen äußern sich nach Kritik an Darstellung von Steve
Fans der Serie „And Just Like That…“ sind alles andere als happy mit der Darstellung von Steve Brady, dem Ehemann von Miranda. Jetzt haben sich auch erstmals die Produzentinnen des „Sex and the City“-Remakes dazu geäußert.
In den sozialen Medien kursiert bereits der Hashtag #justiceforsteve!
Was ist nur mit Steve passiert?
Achtung: In diesem Artikel folgen Spoiler zur „And Just Like That…“!
Die neue Serie „And Just Like That…“ sorgt bei Fans für gemischte Gefühle. Während sich die einen freuen, dass sie ihre liebsten Stars aus „Sex and the City“ wieder vereint vor dem Bildschirm sehen, können andere mit dem Remake absolut nichts anfangen. Punkt eins: Samantha fehlt einfach – auch nach sieben Episoden noch. Punkt zwei: Mr. Bigs Tod ist immer noch ein großes Diskussionsthema (abgesehen davon, mit welchen Vorwürfen der Schauspieler Chris Noth gerade konfrontiert ist). Punkt drei: Der arme Steve! Zuschauerinnen und Zuschauer der Serie (und auch wir) können es einfach nicht fassen, dass seine Figur so offensichtlich auf dem Abstellgleis gelandet ist.
Wer die Original-Serie „Sex and the City“ gesehen hat, weiß, dass Steve alles andere als langweilig und spießig ist. Der ehemalige Barkeeper, der nur so vor Humor strotzt und es schafft, Miranda Konter zu geben, war seit Staffel zwei der absolute Burner! Zudem wusste er ganz genau, wie Sex „funktioniert“. Nicht umsonst hat er seiner späteren Ehefrau gleich mehrere Orgasmen hintereinander verschafft. Und ja, schon klar, in einer langjährigen Ehe verliert man sich auch mal im Alltag und spürt vielleicht nicht mehr die exakt gleichen Funken, wie zu Beginn der Beziehung. Aber man wird wohl kaum verlernen, wie man seine Partnerin oder seinen Partner befriedigt.
Laut „And Just Like That…“ allerdings schon. Denn Steve wird urplötzlich als schwerhöriger Greis dargestellt, während alle anderen in ihren Mittfünfzigern glänzen. Sowieso hat er nur alle heiligen Zeiten einen Auftritt – und wenn er dann doch mal etwas zu sagen hat, stehen seine verdatterte Art und sein Hörgerät im Vordergrund. Es wirkt, als sei Steve zu einer absolut unnötigen Nebenfigur geworden und als hätten wir alle vergessen, wer Mr. Brady früher mal war.
Fans wollen „Justic“ für Steve
Als wären all diese Dinge nicht schon enttäuschend genug, müssen wir auch noch dabei zusehen, wie Miranda ganz selbstverständlich fremdgeht und eine Affäre mit der non-binären Che (Sara Ramírez) beginnt. An dieser Stelle müssen wir leider auch nochmal an die unangenehme „Sex“-Szene in der Küche der Familie Brady erinnern. Miranda versucht, scharf zu werden, indem sie Steve Anleitungen gibt, sie genauso zu berühren (und zum Höhepunkt zu bringen) wie es Che geschafft hat. Aber natürlich schafft er das nicht und Miranda gibt enttäuscht auf – während Steve verwirrt zurückbleibt.
Mittlerweile haben Fans die Nase voll. Sie fordern, dass die Figur von Steve wieder ernst genommen wird und auch, dass das Schauspieltalent von David Eigenberg wieder besser zur Geltung kommt. Kommentare wie „Steve hat Besseres verdient“, findet man aktuell überall im Netz.
Das sagen die „And Just Like That…“-Macherinnen zur Kritik an Steve
Mittlerweile haben auch zwei Produzentinnen von „And Just Like That…“ auf die heftige Kritik und die Unzufriedenheit der Fans reagiert. Gegenüber Vanity Fair verteidigen Julie Rottenberg und Elisa Zuritsky die Entwicklung von Steve Brady. Dass die Figur und auch das Talent von Eigenberg schlecht dargestellt werden soll, sehen die beiden nicht so. „Jeder in der Serie, jede einzelne Person, liebt David Eigenberg als Menschen. Wir lieben ihn als Schauspieler. Wir lieben Steve. (…) Er ist so voller Leben. Alle Steves da draußen sind gute Männer.“
Gut, aber wieso um alles in der Welt muss Steve dann dieses unlustige Schicksal erleiden? Und wieso ist er für Miranda nicht mehr so wichtig? Das erklärt Rottenberg damit, dass Miranda gerade eine Persönlichkeits-Entwicklung durchmache und Steve in ihrer Storyline einfach nicht mehr die erste Geige spiele. „Mirandas Reise repräsentiert eine andere Realität da draußen, die viele Menschen durchmachen – die Neubewertungen und Übergänge im Leben.“ Dann erzählt die Produzentin: „Erwachsene Paare leben sich auseinander und Menschen lernen immer mehr darüber, ob ihr Ehepartner sie erfüllt oder nicht. Mirandas Geschichte war sehr repräsentativ für einen bestimmten Weg, auf dem sich viele Frauen befinden.“
Zum Schluss noch eine Sache, die alle, die etwas Mitleid mit Steve und dem Schauspieler haben, beruhigen wird: David Eigenberg trägt auch im echten Leben ein Hörgerät. Und das Erste, was er zu dem Produktionsteam gesagt haben soll, war, dass er an Hörverlust leide. Aus diesem Grund hat sich der Serien-Schöpfer Michael Patrick King wohl dazu entschieden, dass auch Steve an Schwerhörigkeit leidet, wie die Produzentinnen erzählen. Dann geben sie aber auch Hoffnung, dass Steve in den verbleibenden Episoden noch die Ehre bekommt, die er auch verdient: Denn es kommt noch eine große, emotionale Szene, die sich „ganz auf Steves Seelenwelt konzentrieren wird. Ihr werdet diese Szene bekommen“, versprechen Julie Rottenberg und Elisa Zuritsky.
Übrigens: Wenn ihr herausfinden wollt, welchem Charakter von „AJLT“ ihr ähnelt, könnt ihr hier einen Test machen 😉