Corona-Maßnahme: Volksschüler musste Test angeblich draußen schreiben, weil er keine Maske hatte
In der Steiermark sorgt eine Corona-Maßnahme jetzt für Aufregung. Denn weil ein neunjähriger Junge keine Maske dabei hatte, musste er einen Test im Freien schreiben – und das mitten im Winter.
Der Junge hatte angeblich eine Maskenbefreiung bei sich.
Keine Maske: Volksschüler muss im Freien schreiben
Das Thema Maskenpflicht sorgt in den vergangenen Monaten immer wieder für Aufregung, Demonstrationen und zahlreiche Shitstorms online. Ein aktueller Fall in einer Volksschule im steirischen Voitsberg entfacht jetzt wieder eine neue Debatte.
Denn ein Foto, das auf Facebook kursierte, zeigt einen Neunjährigen, der außerhalb seiner Schule bei einem Fenster sitzt und im Freien einen Test schreibt. Ein Bild irritiert viele vor allem mit Hinblick auf die kalten Temperaturen der vergangenen Tage. Bis zu minus fünf Grad hatte es in der vergangenen Woche etwa in Voitsberg.
Grund für den Outdoor-Test war angeblich die Tatsache, dass der Junge keine Maske dabei hatte. Da die derzeit geltenden Sicherheitsmaßnahmen diese aber auch in Volkschulen vorschreiben, wurde der Junge von seiner Klasse getrennt und musste draußen bleiben.
In den Sozialen Medien sorgte dieses Bild für einen regelrechten Shitstorm. Zahlreiche Nutzerinnen beschweren sich über die Maßnahme; insbesondere, weil der Neunjährige angeblich eine Maskenbefreiung hatte.
Bildungsdirektion prüft den Fall
Das bestätigt auch der Bildungsdirektor Bernhard Just gegenüber dem ORF. Wie sich herausstellt waren die Eltern bei dem Fall jedoch anwesend. Es war auch nicht, wie zu Beginn angenommen, eine lange Schularbeit, sondern ein 15-minütiger Lernbeweis. „Das Kind wollte das eigentlich in der Schule machen, durfte aber nicht in die Schule, weil Sonntagabend ein Maskenbefreiungsattest vorgelegt wurde, das aber am Montag erst einmal geprüft werden musste – diese Prüfung war noch nicht fertig“, erklärt Just.
Die Eltern seien am Montag deshalb mit ihrem Kind zur Schule gekommen und „haben – wie es an dieser Schule üblich ist – ans Fenster geklopft, um Unterlagen oder dergleichen auszutauschen. Dann kam es zu diesem Gespräch: Das Kind möchte bitte jetzt seinen Lernstand nachweisen können, und die Lehrerin hat den Zettel rausgegeben. Das hat 15 Minuten gedauert, und ist in dieser Form sicher nicht in Ordnung. Das ist nicht üblich, und das ist auch in der Form nicht zulässig“, so Just.
Als Reaktion auf den Fall sollen Dienstgespräche mit dem betroffenen Personal folgen sowie eine genaue Untersuchung. Eines ist Just aber besonders wichtig. „Konsequenzen gibt es für diejenigen, die da Falschmeldungen verbreiten, Drohungen aussprechen.“ Denn nachdem der Fall viral ging gab es anscheinend eine Vielzahl an falschen Behauptungen sowie Beschimpfungen bis hin zu Drohungen gegen die Schule. Die Polizei sei deshalb bereits involviert, betont der Bildungsdirektor.