Flugzeug: Streit um Maskenpflicht endet in Schlägen
Auf einer Flugreise nach Atlanta kam es kürzlich zu einer Auseinandersetzung zwischen zwei Passagieren. Denn eine Frau forderte einen Mann auf, seine Maske im Flugzeug aufzusetzen. Der Streit endete schließlich in einer körperlichen Auseinandersetzung.
Das Kuriose: Die Frau trug ihre Maske lediglich um den Hals.
„Setz dich hin, Karen“
Die Saga rund um Streitigkeiten im Flugzeug geht in die nächste Runde. Denn nach zahlreichen Berichten von Maskenverweigerern und Menschen, die aus Protest Damenunterwäsche um ihren Mund tragen, eskalierte ein Streit zum Thema Maskenpflicht jetzt in einer körperlichen Auseinandersetzung.
Denn als eine Frau am 23. Dezember in einem Flugzeug von Tampa nach Atlanta von der Toilette zurückkommt, blockiert der Getränkewagen den Weg zurück zu ihrem Platz. Sie bittet die Flugbegleiterin, ihr den Weg zu zeigen, worauf diese antwortet, dass sie sich bis zum Ende der Getränkeverteilung einfach auf irgendeinen freien Platz setzen solle.
Ein Hinweis, den die Frau so nicht akzeptiert. Ein Zeuge erzählt nämlich, dass sie der Stewardess entgegnet: „Was bin ich, Rosa Parks?“ Eine Anspielung an die Aktivistin Rosa Parks, die sich weigerte, einen Sitzplatz im Bus für einen weißen Mann freizugeben. Ihr Protest sorgte für einen großen Meilenstein in der Bewegung der Schwarzen Amerikaner im Kampf für Gleichberechtigung.
Dass die Bemerkung der Frau vor diesem Hintergrund durchaus unpassend ist, findet auch ein männlicher Passagier, der die Frau darauf aufmerksam macht, dass sie „nicht schwarz ist, dies nicht Alabama und dies ist kein Bus“ ist. Anschließend fordert der Mann: „Setz dich hin, Karen.“
Flugzeug: Verbaler Streit endet in Schlägen
Eine Aussage, die zur Eskalation führt. Denn die Frau bemerkt, dass der Mann keine Maske trägt. Was folgt ist ein lautstarkes Streitgespräch der beiden Personen, das eine Passagierin aufzeichnet. In dem so entstandenen Video sieht man die Frau, wie sie immer wieder fordert, dass der Mann eine Maske aufsetzen soll. Das Video zeigt einen rund zweiminütigen Streit der beiden rund um das Thema Maskenpflicht.
Das Kuriose dabei: Sie selbst hat zwar eine Maske, diese trägt sie jedoch unter dem Kinn um den Hals herum. Weder ihr Mund noch ihre Nase sind also bedeckt. Dennoch besteht sie darauf, dass der Mann seine Maske zuerst aufsetzen soll.
Der Mann nennt die Frau wiederholt eine „Karen“ und betont, dass er gerade isst und trinkt und deshalb keine Maske trägt. Als er sie schließlich auch als Bitch bezeichnet, eskaliert die Situation weiter. Denn die Frau ohrfeigt den Passagier daraufhin, spuckt ihn an und greift ihm wiederholt ins Gesicht. Zwar versucht das Bordpersonal einzugreifen, die Situation löst sich allerdings nur langsam auf.
Frau droht eine Gefängnisstrafe
Nach der Landung wurde die Frau direkt von der Polizei verhaftet. „Auf der Grundlage der gesammelten Aussagen und sichtbaren Beweise nahmen die Beamten Frau Cornwall fest und kontaktierten den diensthabenden FBI-Agenten„, erklärt die Polizei später.
Der Mann habe mittlerweile Klage gegen sie eingereicht, eine erste Anhörung fand bereits statt. Der Mann wirft ihr einen „Angriff durch Schlagen, Stoßen oder Verletzen“ vor. Sollte sie schuldig gesprochen werden, drohen ihr laut CNN eine Gefängnisstrafe von bis zu einem Jahr sowie eine Geldstrafe von bis zu 100.000 Dollar.
USA: Bereits 5.779 Zwischenfälle im Flugzeug
Auch die betroffene Fluglinie Delta Airlines meldete sich mittlerweile zu dem Vorfall. In einem Statement heißt es: „Situationen wie diese sind für die überwiegende Mehrheit unserer Kunden selten und Delta hat null Toleranz für unbändiges Verhalten an unseren Flughäfen und an Bord unserer Flugzeuge.“ Die Frau sei deshalb auch auf der Flugverbotsliste der Airline.
Tatsächlich häufen sich in Amerika die Auseinandersetzungen im Flugzeug. Die US-Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration berichtet etwa, dass es allein bis zum 21. Dezember 2021 5.779 Zwischenfälle mit ungehorsamen Passagieren gab. Rund drei Viertel davon waren auf Masken zurückzuführen. Bei mehr als 100 dieser Zwischenfälle gab es sogar körperliche Angriffe.