La Palma: Vulkanausbruch lockt tausende Touristen an
Mitte September ist der Vulkan auf La Palma nach 50 Jahren erstmals wieder ausgebrochen. Während die einen vor Asche und Lava fliehen, zieht das Naturspektakel andere an. Allein nur an diesem Wochenende haben mehr als 10.000 Touristen die Kanaren-Insel besucht.
Laut dem Chef des Notfallkomitees Pevolca sei „die Insel sicher“.
Touristen stürmen La Palma
Es ist ein Naturschauspiel, das die Bewohner der kanarischen Ferieninsel seit 50 Jahren nicht mehr erlebt haben: Der Vulkan auf La Palma ist wieder ausgebrochen. Auch sechs Wochen nach der Eruption ist der Vulkan noch aktiv – ein Ende ist bis dato nicht in Sicht. Aktuell werden Magma und Gestein aus den Tiefen des Kraters Hunderte Meter in die Höhe geschleudert. Lava, die orange-rot glüht, gleitet ins Meer. Während viele Bewohner davor – und vor dem Ascheregen – fliehen, ist es für andere ein Grund mehr, die kleine Insel im Atlantik zu besuchen.
Allein nur über dieses Wochenende haben mehr als 10.000 Schaulustige La Palma gestürmt. Die meisten davon kommen aus Spanien, wie die Zeitung El Pais berichtet.
„Die Insel ist sicher“
Der Tourismus auf La Palma hat schnell reagiert und eigene, kostenlose, Busse organisiert, die die Touristen möglichst nahe an das Spektakel heranbringen. Besonders vom Aussichtspunkt „Tajuya“ kann man den Vulkan in seiner vollen Pracht bewundern, heißt es.
Seitens des Chef des Notfallkomitees Pevolca, Miguel Angel, „sei die Insel sicher“. Dennoch macht er darauf aufmerksam, dass der Verkehr mit privaten Autos Richtung Vulkan eingeschränkt sei. Aus „Sicherheitsgründen“ seien deshalb auch die Shuttles organisiert worden.
Ein Land unter Asche begraben
Für Touristen ein einmaliges Erlebnis – für die Bewohner von La Palma ein Albtraum. Denn mehr als 2.500 Gebäude sind durch die etwa 1.300 Grad heiße Lava bereits zerstört worden. Mehr als 7.000 Einwohner musste man in Sicherheit bringen und fast 1.000 Hektar Land (etwa 1.200 Fußballfelder) sind vollkommen mit Lava bedeckt und können nun Jahre lang nicht genutzt werden.
Zudem haben ungünstige Winde eine große Menge der Vulkanasche in den Norden der Insel geblasen. Die Landschaft ist dort nicht mehr wiederzuerkennen, denn alles ist mit einer grauschwarzen Schicht überzogen. Von einigen Häusern ragen nur noch die Spitzen der Schornsteine hervor, der Rest ist von Asche bedeckt.