Taliban: Frauen in Kabul ist jetzt der Zugang zur Uni verwehrt
Via Twitter kündigte der neue Universitätsrektor Mohammed Aschraf Ghairat an, dass Frauen weder zum Studieren noch als Lehrkraft kommen könnten, „solange nicht ein echtes islamisches Umfeld für alle gegeben“ sei. Das ist ein weiterer schwerer Schlag für die Rechte der Frauen unter der Herrschaft der Taliban.
Bei ihrer Machtübernahme im August teilten die Taliban noch mit, die Rechte der Frauen achten zu wollen.
Frauenverbot an der Universität in Kabul
Nun ist das eingetreten, was Frauenrechtler aller Welt längst befürchteten. Wie die New York Times am Dienstag berichtete, herrscht ab sofort Frauenverbot auf der Universität in Kabul. Nach den Bemühungen während der vergangenen zwei Jahrzehnte den Aufbau einer Hochschulbildung für Frauen zu gewährleisten, waren Frauen und Mädchen zuletzt in den 1990er Jahren unter dem Taliban-Regime von Bildung ausgeschlossen.
Anders als in den 90ern dürfen Mädchen derzeit noch die Schule bis zum Ende der 6. Klasse besuchen. Ab da herrscht nun aber Bildungstopp. Afghanistan ist damit das einzige Land der Welt, das Mädchen den Zugang zu höheren Schulen verwehrt. In Provinzstädten gab es bereits Proteste gegen den Ausschluss von Frauen und Mädchen von Bildung und Arbeit.
Berichte über die brutale Herrschaft der Taliban
Der bisherige Leiter der Kabuler Universität, der Pharmakologie-Professor Muhammad Osman Baburi, wurde vergangene Woche zugunsten Ghairats abgesetzt. Ghairat hat seit seiner Übernahme bereits offen via Twitter zur Ermordung von Journalisten aufgerufen. Diese seien „alle Spione“. Und auch in den vergangenen Tagen gab es mehrere Berichte über die neuesten Gräueltaten der Taliban. So sollen Bestrafungen Jugendlicher öffentlich zur Abschreckung von Nachahmung stattfinden. In der westafghanischen Stadt Herat wurden die Leichen von vier angeblichen Entführern öffentlich zur Schau gestellt.