Kann eine App Spinnenangst bekämpfen?
Forscher der Universität Basel sind sich sicher, dass sie mithilfe einer App Spinnenangst bei Menschen bekämpfen können. Die App ist wie ein Handy-Spiel aufgebaut.
In nur 14 Tagen soll die Angst deutlich gelindert sein.
Phobie-Bekämpfung durch AR-„Spiel“
Arachnophobie – also die Angst vor Spinnen – ist für viele ein lebensbeeinflussender Faktor. Wissenschaftler aus Basel wollen jetzt eine Lösung für das Problem gefunden haben. Und zwar in Form der App „Phobys“.
Mit dieser sollen jene Menschen, die leichte Angst vor Spinnen haben, sich schrittweise an das Tier nähern können. Jedoch zunächst ausschließlich virtuell. Aufgebaut ist die App in unterschiedlichen Leveln, in denen mittels Augmented Reality (AR) Spinnen virtuell in den Raum gebracht werden können. Ähnlich wie bei dem Spiel Pokémon Go wartet dann allerdings kein niedlicher Pikachu, sondern eine Spinne auf die Nutzer.
Insgesamt gibt es zehn Stufen mit unterschiedlichen Aufgaben. Diese variieren vom Betrachten eines 3D-Spinnenmodells über eine virtuelle Interaktion mit dem Tier. Nach jedem Level sollen User angeben, wie sehr sie sich geekelt haben und wie groß ihre Angst ist.
Spinnenangst bei Testpersonen minimiert
In einer Testphase der App konnten die Forscher bereits Erfolge verzeichnen. In dieser wurden die 66 Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt. Während die eine Hälfte keine zusätzliche Hilfe gegen ihre Angst bekam, befasste sich die andere zwei Wochen lang mit der App. In sechs Sitzungen sind die Teilnehmer dabei mit den AR-Spinnen konfrontiert. Jede Sitzung dauerte etwa 30 Minuten. Die Teilnehmer konnten die App ohne Aufsicht alleine zu Hause nutzen. Sechs Wochen später kam es zu einer Konfrontation mit einer realen Spinne.
Das Ergebnis: „Die wiederholte Nutzung der AR-App reduziert die subjektive Angst in einer realen Spinnensituation und bietet eine niedrigschwellige und kostengünstige Behandlung der Angst vor Spinnen“, schreiben die Forscher in einem Artikel für das Journal of Anxiety Disorders. Insbesondere half die App bei der „Verringerung der Angst, des Ekels und des Vermeidungsverhaltens„, heißt es.