So erlebten Prominente die Anschläge vom 11. September 2001
Auch 20 Jahre später wird noch oft die Frage gestellt „Wo warst du, als du von dem Anschlag auf das World Trade Center erfahren hast?“ Einige Prominente haben über ihre damaligen Erlebnisse erzählt.
Einige Stars nutzten ihre Erlebnisse, um den Menschen in New York zu helfen.
Der 11.September 2001 verändert für viele alles
Als am 11. September 2001 zwei Passagier-Flugzeuge in die Zwillingstürme des New Yorker World Trade Center fliegen, ändert sich schlagartig alles. Das Verständnis von Sicherheit sowie von Terror wurde durch die koordinierten Anschläge an diesem Tag nachhaltig verändert. Neben den Anschlägen auf die Zwillingstürme, die das World Trade Center schließlich zum Einstürzen brachten, wurden zwei weitere Passagierflugzeuge entführt. Eines kam über dem Pentagon zum Absturz, das zweite in Pennsylvania. Fast 3.000 Menschen kamen bei den Anschlägen am 11. September ums Leben.
Für Zeithistoriker und Forscher sind die Erlebnisse von diesem Tag auch 20 Jahre später noch ein wichtiges Mittel, um die Geschehnisse zu rekonstruieren und für zukünftige Generationen zu archivieren. Einige Organisationen sammeln deshalb die Erlebnisse von Augenzeugen, Opfern und Hinterbliebenen. Auch Prominente haben in der Vergangenheit von ihren persönlichen Erlebnissen an diesem Tag erzählt.
Paul McCartney
Der ehemalige Beatles-Sänger saß in einem Flugzeug, als der Anschlag geschah. Von der Startbahn aus konnte er das World Trade Center sehen. „Zuerst war da eine Rauchwolke und dann eine zweite„, erinnert sich McCartney gegenüber dem Hollywood Reporter. „Ich sagte: ‚Das ist eine optische Täuschung. Das ist wahrscheinlich nur eine Art kleines Feuer.‘ Schließlich kam der Steward zu mir und sagte: ‚Hören Sie, in New York ist etwas Ernstes passiert, und wir müssen Sie hier rausholen.'“
Seine Erlebnisse verarbeitete McCartney in dem Song „Freedom“. Er war außerdem maßgeblich an der Organisation eines Benefizkonzertes beteiligt, das am 20. Oktober 2001 in New York stattfand.
Michael Jackson
Michael Jackson hatte am 11. September 2001 einen Termin im World Trade Center. Geplant war ein Meeting in einem der obersten Stockwerke der Hochhäuser. Doch Michael Jackson verschlief den Termin. Der Grund: Er hatte am Vorabend bis tief in die Nacht mit seiner Mutter und seiner Schwester gesprochen.
Michael selbst erzählte nie von seinen Erlebnissen an diesem Tag. Die Umstände wurden erst durch seinen Bruder Jermaine bekannt, der in seiner Biographie “ You Are Not Alone: Michael: Through a Brother’s Eyes.“ schrieb: „Glücklicherweise hatte keiner von uns eine Ahnung, dass Michael an diesem Morgen zu einem Treffen auf der Spitze einer der Zwillingstürme erwartet wurde.“
Gwyneth Paltrow
Am 11. September 2001 war Gwyneth Paltrow mit ihrem Auto unterwegs, als sie eine unaufmerksame Frau mit einem Roller fast erwischt. Die Frau war Lara Lundstrom Clarke. Sie war von dem Star so überrascht, dass sie einen Moment innehielt und Paltrow bewunderte.
Sekunden, die dafür sorgten, dass Clarke ihren Zug verpasste und es nicht rechtzeitig in die Arbeit schaffte. Ihr Büro war im 77. Stockwerk des Südturms des World Trade Centers. Von den Anschlägen erfuhr sie im Zug. Zehn Jahre später schreibt Clarke einen Brief an Gwyneth Paltrow, in dem sie sagt, die Begegnung mit dem Star hätte ihr das Leben gerettet.
„Es war eine außergewöhnliche Geschichte, und alles, woran ich denken konnte, waren all die Menschen, die ähnliche Erfahrungen an diesem Tag gemacht haben, aber nicht in der Lage sind, sich bei ihnen zu melden, weil es sich nicht um eine bekannte Person handelt“, erinnert sich Paltrow in einem Interview mit Reuters.
Pete Davidson
Pete Davidson war sieben Jahre alt, als die Anschläge in New York stattfanden. Sein Vater war Feuerwehrmann und einer der Ersthelfer beim World Trade Center. Petes Vater verstarb bei den Rettungsarbeiten.
Der 11.September prägte Petes Leben nachhaltig. Er ließ sich die Dienstnummer seines Vaters – 8418 – tätowieren und thematisiert auch in seinen Comedy-Programmen immer wieder den plötzlichen Tod seines Vaters. Zuletzt arbeitete er das Thema in dem Film „The King of Staten Island“ auf.
Zum 20-jährigen Gedenktag moderiert er am 12. September gemeinsam mit Jon Stewart die Comedy-Show „NYC Still Rising After 20 Years: A Comedy Celebration“, um Geld für 9/11-Wohltätigkeitsorganisationen zu sammeln.
Seth MacFarlane
Seth MacFarlane hatte am 11. September ein Ticket für jenes Flugzeug gebucht, dass in das World Trade Center flog. Er verpasste das Flugzeug jedoch um zehn Minuten. Der Grund: Der Family-Guy Macher hatte am Vorabend etwas zu viel getrunken und verschlafen.
Deshalb buchte er einen Ersatzflug und schlief in der Flughafenlounge seinen Kater aus. 45 Minuten später erfuhr er von dem Anschlag. „Es war sehr knapp für mich“, sagte er später in einem Interview.
Übrigens, auch Mark Wahlberg sollte an diesem Tag in dieses Flugzeug einsteigen. Wahlberg entschied sich jedoch spontan dazu, den Flug umzubuchen und zu einem Filmfestival in Toronto zu fliegen.
Steve Buscemi
In den 80er Jahren war der Schauspieler Steve Buscemi beruflich Feuerwehrmann. Als er von den Anschlägen am 11. September 2001 hörte, zögerte er dementsprechend nicht lange und wollte sofort helfen. „Ich bin damals sofort an den Unglücksort gefahren und habe nach meiner alten Einheit, der Nummer 55, Ausschau gehalten“, erzählt er in dem Podcast „WTF“. Fünf Tage lang arbeitete er daraufhin zwölf Stunden Schichten, um die Trümmer zu beseitigen und Menschen zu helfen.
Die Erlebnisse haben ihn nachhaltig geprägt, erzählt er in dem Podcast: „Ich hatte Depressionen, Angstzustände und war nicht mehr in der Lage, die einfachsten Entscheidungen zu treffen. Manchmal, wenn ich über den 11.September spreche, merke ich, wie mir immer noch die Stimme wegbricht.“ Seitdem hat er einige Filme zu dem Thema gedreht und war unter anderem an der Dokumentation „Dust: The Lingering Legacy of 9/11“ über die Spätfolgen für Feuerwehrmänner, beteiligt.