Krankenschwester in Deutschland verimpfte absichtlich Kochsalzlösung statt Corona-Impfstoff
Schon im April wurde der Fall einer Krankenschwester bekannt, die in einem Impfzentrum in Niedersachsen, Deutschland, bewusst Kochsalzlösungen statt Corona-Impfstoffe verimpfte. Anfangs ging man nur von sechs Dosen aus. Jetzt ist klar, dass 8.557 Personen neu geimpft werden müssen.
Bei der ehemaligen Mitarbeiterin des Roten Kreuzes soll es sich offenbar um eine Corona-Leugnerin handeln.
Krankenschwester impfte mit Kochsalzlösung statt Corona-Vakzine
Bereits seit April ist der Fall bekannt, dass eine Mitarbeiterin im Impfszentrum Roffhausen im Landkreis Friesland in Niedersachsen statt der Corona-Impfstoffe Pfizer, AstraZeneca und Moderna nur Spritzen mit Kochsalzlösungen verabreichte. Bisher war das Ausmaß des Falls allerdings nicht klar. Anfangs ging man davon aus, dass die 40-Jährige nur sechs Ampullen mit Kochsalzlösung verabreichte. Damals beobachtete sie eine ihrer Kolleginnen dabei, wie die Frau eine Ampulle mit dem Biontech-Impfstoff beim Anmischen fallen gelassen hatte und durch Kochsalzlösung austauschte. In einer ihrer Aussagen behauptet die Krankenschwester, sie wollte ihr Missgeschick vertuschen.
8.557 Menschen ganz oder nur teilweise Impfschutz
Inzwischen haben die ermittelnden Beamten mehr Material gesammelt und vermuten, dass die 40-jährige Krankenschwester in ihren Schichten ausschließlich Kochsalzlösungen verimpft habe. Betroffen sei der Zeitraum vom 5. März bis 20. April dieses Jahres. „Es geht um insgesamt 8.557 Menschen, die womöglich ganz oder teilweise keinen Impfschutz erhalten haben, obwohl sie davon ausgehen“, sagte Frieslands Landrat Sven Ambrosy. Die meisten Betroffenen davon sind über 70 Jahre alt. Somit handelt es sich gerade um die Personen, die den Schutz des Vakzins besonders nötig hätten. Insgesamt wären es 9.673 Impfungen, die die Mitarbeiterin verabreicht habe. Aus diesem Grund könnten 1116 Menschen gar keinen Impfschutz haben.
Mitarbeiterin ist Corona-Leugnerin
Aufgrund eines Facebook-Postings Ende 2020 und mehreren WhatsApp-Nachrichten gehe die Polizei davon aus, dass es sich bei der Täterin um eine Impf-Gegnerin und Corona-Leugnerin handelt. „Wir gehen davon aus, dass das Vorgehen der Frau Methode haben könnte“, so Frieslands Landrat Sven Ambrosy. Zu den Anschuldigungen, sie hätte tausende Impfdosen ausgetauscht, schweigt die inzwischen vom Roten Kreuz entlassene Mitarbeiterin.
Behörden bitten Betroffene fehlende Impfung nachzuholen
Die Impfung mit der Kochsalzlösung hat keinerlei gesundheitlich Folgen für die Betroffenen, erklärt Mediziner und Landesgesundheitsamt-Präsident Matthias Pulz. Allerdings werden sie gebeten, sich nun nochmals impfen zu lassen, entweder ein oder zweimal. Denn dies sei laut dem Mediziner vollkommen unbedenklich. Zwar könnten Nebenwirkungen auftreten, die vielleicht etwas stärker sein könnten, meint er, aber es sei „wichtig […], dass jetzt schnell gehandelt wird, denn die Personen wollten ja den Impfschutz.“