Schlafmangel macht „krank, dick und dumm“
Angegriffen werden unter anderem das Immunsystem, der Hormonhaushalt, die Leistungsfähigkeit oder die Psyche. Laut Forschern der Paracelsus Universität Salzburg kann Musiktherapie Abhilfe schaffen.
Musik als bewährte Therapiemethode
Insbesondere in den vergangenen 20 Jahren sei die positive Wirkung von Musik auf den menschlichen Körper in zahlreichen Studien nachgewiesen worden, erklärte Vera Brandes, Leiterin des Forschungsprogramms MusikMedizin der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität Salzburg. Das Hören von Musik helfe vor allem beim Abbau von Stress und angestauten Emotionen, bei der Stärkung des Immunsystems und der Förderung des hormonellen Gleichgewichtes. Dadurch sei Musiktherapie insbesondere zur Behandlung von Schlafstörungen geeignet. Ein Soundkissen (z.B. Elsa Ampliton Soundkissen um € 169), welches mit einem speziellen Player verbunden ist, soll die Stimulation durch die Musik während des Schlafes ermöglichen. Die Therapie soll durch ihre entspannende Wirkung zu tieferem Schlaf verhelfen, wodurch die Regenerationskraft von Körper und Psyche angeregt werde.
Laut Günther Amann-Jennson gibt es insgesamt mehr als 100 Formen von Schlafstörungen, die Mitursache von Zivilisationskrankheiten wie Krebs, Alzheimer oder Diabetes sein können. Auslöser für schlechten Schlaf seien unter anderem Stress, internistische Probleme wie zu hoher Blutdruck, Depressionen oder Herz-bzw. Lungenerkrankungen. „Im Volksmund heißt es, zu wenig Schlaf mache krank, dick und dumm. Wie so häufig besitzt auch diese Binsenweisheit einen wahren Kern“, bestätigte die Präsidentin der Gesellschaft für psychosomatische Medizin, Heidemarie Abrahamian. Wer zu wenig schläft, laufe Gefahr Gedächtnisstörungen und Infektionen zu riskieren oder Gewicht zuzulegen. Sind die Störungen nicht chronisch, sondern akut, können pflanzlichen Mittel wie Baldrian oder Lavendel Abhilfe schaffen. Wichtig sei, die Schlafstörungen zu behandeln und zu versuchen, der Ursache auf den Grund zu gehen, betonte Abrahamian.
Von Schlafmitteln rät sie – außer in Ausnahmefällen – ab. Diese seien zum einen nicht empfehlenswert, weil sie lediglich Symptome lindern, ohne die Wurzel des Problems zu bekämpfen. Zum anderen haben sie ein hohes Suchtpotenzial. Wichtig wäre, Schlafstörungen als „gesamte Erkrankung“ zu sehen und sie „nicht als Symptom zu behandeln“.