So kommt täglich Gift in unseren Körper
In Zeiten der Globalisierung lauern allerlei Gefahren, die zwar keinen Grund zur Panik geben, allerdings doch dazu anregen sollten, mit offenen Augen durchs Leben zu gehen. Leichter gesagt, als getan – denn selbst jene Menschen, die versuchen, gesund und bewusst zu leben und wenig zu verwenden und zu verschwenden sind in dem Teufelskreis der immer größer und unüberschaubarer werdenden Gesellschaft und deren Regeln gefangen.
Augen auf!
Warum Gifte in Lebensmitteln und Alltags-Gegenständen noch immer nicht ernst genug genommen werden, hat wohl den selben Grund, aus dem wir weiterhin unsere Meere überfischen und verschmutzen, oder nicht aufhören wollen zu rauchen: Solange es uns nicht direkt und JETZT betrifft, interessiert es uns auch nicht.
Um aber wenigstens am Laufenden zu sein, was die harten Tatsachen betrifft, haben wir hier für alle Interessierten eine kleine Liste der häufigsten Gifte und schädlichen Stoffe des Alltags – um so zum Nachdenken und eigenen Nachforschen anzuregen:
6 Gifte, wo sie vorkommen und was sie anrichten können:
1. Weichmacher machen Kunststoffe elastisch, biegsam und angenehm schmiegsam – klingt nett, ist es aber nicht! Die am häufigsten eingesetzten Weichmacher sind die sogenannten Phthalate, die schon bei frühen Tierversuchen zu Missbildungen und Übergewicht führten. Forscher gehen davon aus, dass Weichmacher so auch bei der Entwicklung der menschlichen Fettleibigkeit und Diabetes eine große Rolle spielen könnten. Verschiedenste Weichmacher findet man auch heute noch in Sonnencremes, Feuchtigkeitslotionen, Parfums und Nagellack. Eine im Jahre 2000 veröffentlichte Studie im Fachmagazin Environmental Health Perspectives zeigte außerdem, dass große Teile der US-Bevölkerung sehr hohe Phthalat-Werte aufwiesen, und bringen diese mit Fettleibigkeit in Verbindung.
2. Bisphenol A (BPA) ist eine Kohlenwasserstoff-Verbindung, die für die Herstellung von Kunststoffen – wie etwa Lebensmittel-Verpackungen oder Beschichtungen von Konservendosen – benötigt wird. Das hormonelle BPA wurde allerdings auch schon in Babyfläschchen gefunden, und darf nun hierfür seit Juni 2011 EU-weit nicht mehr verwendet werden. Das gefährliche an dem Stoff: BPA kann aus Kunststoff herausgelöst werden und so in Essen und Trinken geraten. In unserem Körper wirkt es ähnlich wie Östrogen und kann so etwa die Spermien-Qualität von Männern senken und bei Frauen zu Brustkrebs führen. Frauen mit einem hohen BPA-Gehalt im Körper sind im Durchschnitt auch dicker als jene mit niedrigeren Werten.
3. Pestizide werden als Schädlingsbekämpfer flächendeckend zum „Schutz“ von Obst und Gemüse eingesetzt und zählen zu den gefährlichsten Umweltgiften der Welt. Einer Greenpeace-Studie zufolge wurden bei einer Untersuchung etwa 15 verschiedene Pestizide auf einem einzigen Salatkopf ausfindig gemacht, da in der Industrie gerne ein regelrechter Coktail der Schädlingsbekämpfer eingesetzt wird. Auch diese Stoffe wirken auf unseren Körper ähnlich wie Hormone, erhöhen Krebs-, Parkinson- und Altzheimer-Risiko enorm und können sich negativ auf die Fruchtbarkeit auswirken.
4. Quecksilber ist ein Schwermetall, das sich ebenfalls im Körper anreichern kann und besonders häufig in Fischen und Meeresfrüchten enthalten ist. Organische Quecksilber-Verbindungen, wie sie in einigen Lebensmitteln vorkommen, gelten als besonders gefährlich und äußern sich in Kopf- und Gliederschmerzen. Während einer Schwangerschaft kann das Schwermetall etwa die Hirnentwicklung des Embryos stören.
5. Dioxine entstehen bei der Verbrennung und Herstellung von chlororganischen Chemikalien. Besonders im Fleisch, in Eiern, Getreide und Milch kommen Dioxine häufig vor und bahnen sich so ihren Weg in unseren Körper. In der Schwangerschaft können sie zu Fehlbildungen bei Embryos führen, bei erwachsenen Menschen fördern sie das Tumorwachstum.
6. Nitritsalze sind Stickstoff-Verbindungen die zum Pökeln von Fleisch verwendet werden, und als besonders krebserregend und erbgutschädigend gelten. Man geht im Deutschen Krebsforschungszentrum sogar davon aus, dass der Rückgang von Magenkrebserkrankungen damit zusammenhängt, dass immer weniger Lebensmittel gepökelt oder geräuchtert werden.
Tipp:
Natürlich können wir auch mit enormen Vorsichts-Maßnahmen nicht allen schädlichen Stoffen entgehen – allerdings ist es schon ein Fortschritt, darauf zu achten was man wann kauft und dabei auf Regionalität und Qualität zu setzen. Denn auch wenn wir nur einmal in der Woche am Bauernmarkt besonders hochwertiges Fleisch oder frisches Gemüse bekommen, zahlt sich das Warten und ein etwas sparsameres, genügsameres Leben auf lange Sicht aus – unser Körper wird es uns danken.
Quellen: Welt, Zeit, Zentrum der Gesundheit, Focus, Planet Wissen