Forscher erschaffen Mischwesen aus Mensch und Affe
Ein Forscherteam aus den USA und China haben ein Mischwesen erschaffen, indem sie zu Stammzellen von Affen jene von Menschen hinzugefügt haben. Dieser Versuch gilt als Durchbruch, um Organe von Menschen irgendwann in Tieren zu züchten.
Allerdings gibt es bei dieser Art von Forschungen auch viele ethische Bedenken.
Stammzellen von Affen und Menschen vermischt
Ein Forscherteam aus den USA und China haben durch die Vereinigung von Menschen- und Affen-Zellen ein Mischwesen erschaffen. Die Ergebnisse ihrer Forschung hat das Wissenschaftlerteam im Fachblatt Cell veröffentlicht. Für ihren Versuch haben sie bei sechs Tage alte Embryonen von Javaner-Affen Stammzellen von Menschen hinzugefügt. Die menschlichen Zellen haben sich in verschiedenen Zellschichten des Embryos integriert und förderten dann die weitere Entwicklung. Wie die Forscher und Forscherinnen in ihrer Studie schreiben, erwies sich das Mischwesen als stabil, nach zehn Tagen waren 103 der insgesamt 132 Embryonen am Leben, nach 19 Tagen noch drei. Aber warum haben die Forscher dieses Experiment überhaupt durchgeführt?
Laut dem Wissenschaftlerteam gilt dieser „erfolgreiche“ Versuch als Durchbruch in der Stammzellenforschung. Denn sie hoffen dadurch irgendwann mit diesem Ansatz menschliche Organe in Tieren zum Beispiel Schweinen nachzüchten. Allerdings gibt es bei dieser Art der Forschung auch viele ethische Bedenken.
Ethische Bedenken
Ethisch betrachtet wandelt diese Art der Forschung allerdings im Grenzbereich. Die meisten Fachleute haben keine Bedenken, wenn bei diesem Versuch nicht als Ziel die Geburt eines Mischwesens ist. Das zeigt eine Umfrage des deutschen Science Media Centers unter Bioethikern und Reproduktionsmedizinern. Allerdings gibt es Stimmen, die auch bei diesen Versuchen bereits ethische Bedenken haben. Jochen Taupitz vom Institut für Deutsches, Europäisches und Internationales Medizinrecht der Universität Mannheim sieht es kritischer. Der Versuch sei laut deutschem Embryonenschutzgesetz nicht verboten, dennoch könne man nicht ausschließen, „dass die eingebrachten menschlichen Stammzellen ihre Information an die Keimbahn der Affen weitergeben“, so Jochen Taupitz. Sollte das der Fall sein, habe man es jedenfalls mit einem transgenen Wesen zu tun und das ist für Taupitz ein Bereich, wo man eine rechtliche Grenze einziehen sollte.