Menschen mit roten Haaren haben weniger Schmerzen
Ihre fantastische Feuermähne macht Rothaarige zu wahren Glückspilzen. Aber auch aus genetischer Sicht scheinen die Gingers den Jackpot geknackt zu haben. Jüngste Erkenntnisse zeigen: Die Redheads sollen weniger Schmerzen haben.
Nur ein bis zwei Prozent der Menschen der Weltbevölkerung tragen von Natur aus rote Haare.
Melanocortin-1 ist die Ursache für weniger Schmerzen
Menschen mit roten Haaren scheinen genetische Superkräfte zu haben. Graue Haare? Fehlanzeige! Die werden erst Beige und später Weiß. Sie sollen sogar ihr eigenes Vitamin D produzieren. Und schon länger ist bekannt, dass rothaarige Menschen ein anderes Schmerzempfinden haben. Warum die Readheads jedoch eine veränderte Empfindlichkeit gegenüber bestimmten Arten von Schmerzen aufweisen war lange unklar. Aber jetzt haben Forscher herausgefunden, dass die Ursache ein inaktiver Rezeptor namens Melanocortin-1 sein soll. Das Team rund um das Massachusetts General Hospital (MGH) in den USA entdeckte, dass jene Melanozyten-Zellen, die unsere Hautfarbe bestimmen, auch für die Schmerzempfindlichkeit verantwortlich sind.
Wir alle verfügen über diese pigmentproduzierenden Hautzellen der Melanozyten. Einer dieser Rezeptoren ist der Melanocortin-1. Bei einem Sonnenbad helfen bestimmte Hormone diesen zu aktivieren, was hellere Pigmente dazu veranlasst dunkler zu werden. Bei rothaarigen Menschen ist dieser Rezeptor jedoch inaktiv, was dazu führt, dass diese gar nicht oder nur schwer braun werden. Zugegeben, hier haben sie einen kleinen Nachteil.
Gingers halten mehr aus
Aber jetzt kommts: Die im Fachmagazin Science Advances veröffentlichte Studie bemerkte nun, dass die Melanocortin-Rezeptoren auch die Produktion von Proopiomelanocortin (POMC) reduzieren. Dieses Protein beeinflusst unter anderem den Hormonspiegel. Dieser versucht ein Gleichgewicht zwischen den schmerzhemmenden und den schmerzverstärkenden Rezeptoren zu bringen. Und weil der Melatonin-Anteil bei Rothaarigen höher ist, werden ihre Schmerzrezeptoren leichter blockiert und damit verhindert. Heißt, sie verfügen über eine höhere Schmerztoleranz, die ihnen ermöglicht bis zu 25 Prozent mehr Schmerzen auszuhalten. Na, wenn das mal keine Superkraft ist.