„Sie weiß von dir“: So skurril ist die neue Netflix-Serie
„Was zum Teufel hab ich da gerade geschaut?“: Wer die neue Netflix-Serie „Sie weiß von dir“ bereits durchgebingt hat, wird an dieser Frage wohl nicht vorbeigekommen sein. Was wie ein Liebesdrama beginnt, endet im… absoluten Wahnsinn.
Es geht nämlich nur um eine Affäre, sondern auch um Astral-Projektion und Körpertausch. Und am Ende gibt es einen Twist, mit dem wohl keiner gerechnet hat, außer jene, die das Buch gelesen haben.
„Sie weiß von dir“: Psychothriller mit wahnsinnigem Ende
Die neue Netflix-Serie „Sie weiß von dir“ (Originaltitel: „Behind Her Eyes“) basiert auf dem gleichnamigen Buch von Sarah Pinborough. Hauptfigur ist die alleinerziehende Louise, die ungeplant eine Affäre mit ihrem neuen Chef David eingeht. Gleichzeitig freundet sie sich auch mit dessen Ehefrau Adele an, die schon von Beginn an einen sehr kuriosen Eindruck macht. Von Anfang an ist klar, in der Ehe zwischen David und Adele läuft etwas ganz schön schief. Ist Adele psychisch krank, ist sie drogenabhängig, wird sie von David kontrolliert oder ist es doch andersrum? In den ersten Folgen schwirren lauter Fragezeichen über den Köpfen der Zuseher. Auch Louise ist nicht ganz klar, in welche Welt sie da reingezogen wird.
Achtung Spoiler! Wer mit dem Buch oder der Serie noch nicht durch ist, sollte jetzt nicht mehr weiterlesen. Denn nach und nach wird klar, dass Adele eine schwierige Vergangenheit hat. In Flashbacks sieht man, dass sie außerdem die Astralprojektion beherrscht und ihren Körper verlassen kann, um sich an andere Orte zu begeben. So wird auch klar, dass sie von der Affäre zwischen Louise und David weiß. Was aber am Ende geschieht, ist so skurril, dass wohl keiner der Serie unterstellen kann, langweilig und vorhersehbar zu sein. Denn Adele ist eigentlich gar nicht Adele. Allein wegen dieser überraschenden Wendung am Ende, ist es wert, die Mini-Serie mit sechs Folgen anzusehen.
Gute Schauspieler, oberflächliche Charaktere
Es passiert also ganz schön viel in der Serie. Simona Brown, die die Rolle der Louise verkörpert, spielt die liebevolle, alleinerziehende Mutter großartig. Doch trotz aller Anstrengungen, fällt es dem Zuseher schwer, sich mit dem Charakter zu identifizieren. Wieso sie eine Beziehung mit David eingeht, ist überhaupt nicht nachzuvollziehen. David scheint bei allen Missverständnissen und Twists wenig liebenswert und irgendwie wird nie so richtig klar, wieso er tut, was er tut. Adele ist und bleibt ein Enigma, auch wenn der letzte große Plot-Twist viele Fragen aus der Welt schafft. Gespielt wird sie übrigens von Eve Hewson, der Tochter des britischen Sängers Bono. Ihre Performance in der Serie überschattet alle Oberflächlichkeiten und Schwächen des Inhalts.