Justin Timberlake entschuldigt sich bei Britney Spears und Janet Jackson
Nach der Veröffentlichung der Doku „Framing Britney Spears“ forderten zahlreiche User im Internet den Ex-Freund der Pop-Sängerin, Justin Timberlake, dazu auf, sich bei ihr zu entschuldigen.
Das tat er nun auch. Doch nicht nur Britney bekam eine Entschuldigung, auch sein Verhalten gegenüber Janet Jackson tue im Leid.
Frauenfeindlichkeit und Rassismus: Justin Timberlake hat profitiert
Nach einer Welle des Aufschreis und der Aufforderungen, sich zu entschuldigen, tat Justin Timberlake nun genau das. Auf Instagram schrieb er, dass er wisse, in vielen Momenten nicht richtig gehandelt „und von einem System profitiert zu haben, das Frauenfeindlichkeit und Rassismus duldet“. Es tue ihm leid, dass er in Zeiten seines Lebens mit seinen Taten zu dem Problem beigetragen oder sich etwa nicht für das Richtige eingesetzt habe. Im Speziellen wolle er sich bei Spears und Jackson entschuldigen, weil sie ihm wichtig seien, er sie respektiere „und weil ich weiß, dass ich versagt habe“.
Sänger kritisiert Industrie
In seinem Post kritisiert Timberlake zudem die ganze Unterhaltungsindustrie. Sie sei „fehlerhaft“ und verspreche besonders „weißen Männern“ Erfolg. Wegen seiner „Ignoranz“ habe Timberlake nicht gemerkt, als dies auch in seinem Leben der Fall gewesen sei. Er wolle aber nie wieder davon profitieren, wenn andere heruntergemacht werden. Der Sänger wisse, dass er „nicht perfekt“ gewesen sei und diese Entschuldigung sehe er als „einen ersten Schritt“, der die Vergangenheit aber nicht ungeschehen mache. Er möchte zudem die Verantwortung für seine Fehltritte übernehmen und von nun an Teil einer Welt sein, die andere erhebt und unterstützt.
Die Trennung von Britney Spears
Justin Timberlakes Karriere ging nach seiner Trennung von Pop-Prinzessin Britney Spears steil nach oben. Die Beziehung wie auch der Trennungsgrund wurden von den Medien für Schlagzeilen ausgebeutet. Momentan ist Sängerin Britney Spears wieder fast täglich in den Nachrichten. Grund ist der Vormundschaftsstreit mit ihrem Vater Jamie Spears. Dieser hat seit 12 Jahren die Kontrolle über Britneys Leben und Finanzen. Eine ganze Bewegung, die sich für ihre Freiheit einsetzt, hat sich unter dem Hashtag #FreeBritney gebildet.
Vor Kurzem veröffentlichte nun auch die New York Times eine Doku über die Karriere und die Vormundschaft Britney Spears. Darin wird der Höhepunkt ihrer Karriere Anfang der 2000er Jahre kritisch beleuchtet und gezeigt, wie sexistisch die Medien mit dem Weltstar umgingen. Auch wird gezeigt, wie viele Menschen von ihrem Erfolg profitierten und sie zu ihre eigenen Zwecken ausnutzten.
Auch Justin Timberlake, der von 1998 bis 2002 mit Britney Spears zusammen war, spielte dabei eine Rolle. Vor allem das Narrativ ihrer Trennung in den Medien brachte Justin Timberlake einen Karriere-Aufschwung, während Britney mit einem Image-Knick zu kämpfen hatte. „Die Art und Weise, wie die Leute sie behandelten, war, um es ganz Highschool-mäßig auszudrücken, als wäre sie die Schulschlampe und er der Quarterback„, erzählt „New York Times“-Kritiker Wesley Morris in dem Film. Timberlake hat nicht zuletzt mit seinem Trennungssong „Cry Me A River“ das Narrativ dahingehend gelenkt, dass er das Opfer gewesen sei. Im Video zum Song ist etwa zu sehen, wie eine Frau, die Spears offensichtlich ähnlich sieht, Timberlake betrügt.
Nipplegate
2004 profitierte der Sänger abermals von einem sexistischen System. Beim berüchtigten „Nipplegate“ während der Halbzeit-Show des Super-Bowls performte er den Song „Rock Your Body“ mit Sängerin Janet Jackson. Bei der Textzeile „I’m gonna have you naked by the end of this song“, riss Timberlake Janet Jackson mit einer ruckartigen Bewegung einen Teil ihres Kostüms vom Leib und enthüllte dabei ihre Brust. Ein Brustwarzenpiercing mit sonnenförmigem Nippleshield kam dabei für nicht einmal eine Sekunde zum Vorschein. Doch das war genug für einen Riesen-Skandal. MTV verbannte fortan die Musik von Janet Jackson. Diese musste sich noch dazu öffentlich für den Vorfall entschuldigen. Die Sängerin wurde außerdem von der Grammy-Verleihung ausgeladen. Justin Timberlake durfte nicht nur an der Verleihung teilnehmen, er bekam auch einen Award und performte bei der Veranstaltung.