Britische Virusmutation in Österreich könnte zu Lockdown-Verlängerung führen
Die Virusmutation B.1.1.7., die zuerst in Großbritannien nachgewiesen wurde, scheint sich nun auch in Österreich auszubreiten. Verdachtsfälle gibt es in der Kitzbühler Nachbargemeinde Jochberg, in einem Wiener Pflegeheim und im Burgenland.
Gesundheitsminister Rudolf Anschober gab am 12. Jänner in der ORF-Sendung „Report“ bekannt, dass die Regierung demnächst über eine etwaige Verlängerung des bis 24. Jänners geltenden Lockdowns entscheiden würde.
Anschober: „Wir haben wirklich ein Problem“
„Wir haben wirklich ein Problem“, erklärte Rudolf Anschober. Die britische Mutation des Coronavirus würde sich seit einigen Tagen drastisch in Europa ausbreiten. Dabei verwies der Gesundheitsminister auf Irland. Das Land sei kurz vor Weihnachten in Bezug auf die Corona-Situation das beste Land Europas gewesen. Nun habe es die Rekordwerte von ganz Europa. Daher würde die Bundesregierung die aktuelle Situation auch gemeinsam mit Wissenschaftlern neu analysieren. Im Laufe der Woche soll das Vorgehen nach 24. Jänner dann entschieden werden. Auch wie es mit den Schulen weitergeht und ob man bei der geplanten Öffnung ab 18. Jänner bleibe, soll besprochen werden.
Im Ö1 Morgenjournal am 13. Jänner sprach Anschober von Fahrlässigkeit, wenn man angesichts der Virusmutation zur gewohnten Tagesordnung zurückkehre. Eine Pflicht zum Tragen von FFP2-Masken, wie sie vor Kurzem in Bayern beschlossen wurde, könnte auch in Österreich möglich sein.
Virusmutation B.1.1.7. weitaus ansteckender
Die britische Virusmutation führt zwar nicht zu einem schwereren Verlauf der Krankheit, gilt aber als weitaus ansteckender als der bisher verbreitete Stamm. Man geht davon aus, dass sie um 56 Prozent infektiöser ist als die gängigen Varianten. Das könnte wiederum langfristig zu mehr Toten führen. Anfang Jänner wurde die B.1.1.7.-Mutation erstmals in Österreich nachgewiesen.