Arnold Schwarzenegger verurteilt Sturm aufs US-Kapitol in Rede an Amerikaner
Er ist wohl der Austro-Export, auf den wir Österreicher besonders stolz sind: Schauspieler und Ex-Gouverneur von Kalifornien, Arnold Schwarzenegger. Der 73-Jährige fand nun in einer Rede harte Worte für seine Wahlheimat und verglich den Sturm auf das US-Kapitol mit der Reichskristallnacht 1938.
In seinem Appell auf Twitter forderte er die Bevölkerung zudem dazu auf, die Spaltung des Landes zu überwinden.
Arnold Schwarzenegger hält sehr persönliche Rede
In einer Rede „an meine amerikanischen Mitbürger und Freunde auf der ganzen Welt“ sagte der frühere Schauspieler und Ex-Gouverneur Kaliforniens gestern: „Wir müssen uns gemeinsam von dem Drama heilen, das gerade passiert ist. Wir müssen als Amerikaner heilen.“ In seiner Ansprache teilte der zwei Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieg geborene Steirer eine sehr persönliche Geschichte aus seiner Kindheit.
Schwarzenegger berichtete, wie sein von der Kriegserfahrung gezeichneter Vater „ein oder zweimal in der Woche betrunken nach Hause gekommen ist, und er schrie und schlug uns und bedrohte meine Mutter.“ Er habe ihn dafür nicht zur Verantwortung gezogen, weil die Männer in der Nachbarschaft das auch taten. „Sie hatten körperliche Schmerzen wegen der Granatsplitter in ihren Körpern und hatten emotionale Schmerzen wegen dem, was sie getan oder gesehen hatten“, so der ehemalige Bodybuilder.
„Am Anfang begann alles mit Lügen“
US-Präsident Donald Trump habe einen Putsch versucht, „indem er die Menschen mit Lügen in die Irre führte“, sagte Schwarzenegger. „Präsident Trump ist ein gescheiterter Anführer. Er wird als der schlechteste Präsident aller Zeiten in die Geschichte eingehen.“ Doch Amerika werde diese dunklen Tage überwinden und stärker zurückkommen, „weil wir nun verstehen, was wir zu verlieren haben“. Wenn der gewählte Präsident Joe Biden erfolgreich sei, „wird die Nation erfolgreich sein“, sagte Schwarzenegger. Schwarzenegger gehört selbst wie Trump der Republikanischen Partei an. Arnie zog Parallelen zwischen dem Sturm auf das Kapitol in Washington und dem Judenpogrom 1938, der „Nacht des zerbrochenen Glases“, wie er sagte. „Mittwoch war der Tag des zerbrochenen Glases hier in den USA.“
„Es begann alles mit Lügen, Lügen und Lügen und Intoleranz“, erklärte Schwarzenegger. Dabei bezog er sich auf das NS-Regime. Heute gebe es die Furcht in den USA und auf der ganzen Welt, „dass so etwas auch hier passieren könnte“. Man müsse sich aber „der schrecklichen Folgen von Eigensinn und Zynismus“ bewusst sein, so Schwarzenegger. Er verwies dabei auf den Versuch von Donald Trump, das Wahlergebnis zu kippen. „Er hat einen Umsturz versucht, indem er Menschen mit Lügen in die Irre führte. Mein Vater und unsere Nachbarn waren auch mit Lügen in die Irre geführt worden und ich weiß, wohin solche Lügen führen.“