Österreichische Regierung zieht Corona-Impfstart vor
Die flächendeckenden Impfungen gegen das Coronavirus hätten offiziell am 12. Jänner beginnen sollen. Aufgrund der starken Kritik am langsamen Tempo hat die Regierung diesen Impfstart nun aber vorgezogen.
Bereits am 27. Dezember hat man in Österreich die allerersten Menschen unter großen Medienrummel gegen das Coronavirus geimpft. Seither wurden aber nur wenige Impfungen durchgeführt.
Regierung reagiert auf Kritik und zieht Corona-Impfstart vor
Nach Kritik an den eher zögerlich anlaufenden Corona-Impfungen in Österreich reagiert nun die Bundesregierung. „Wir ziehen die Impfungen vor und warten nicht auf den 12. Jänner“, erklärte Bundeskanzler Sebastian Kurz am 6. Jänner. Am Vortag hatte die Sektionschefin im Gesundheitsministerium Katharina Reich noch das Festhalten am ursprünglichen Beginn mit „logistischen Herausforderungen“ begründet und erklärt, dass man sich „genau im Plan“ befinde.
Kurz sieht das aber offenbar anders: „Beim Impfen geht es um Schnelligkeit und um Menschenleben. Daher gibt es keinen Grund, dass Impfdosen über Wochen zwischengelagert werden.“ Diese müsste man nun rasch ausliefern und verabreichen. Am 5. Jänner habe es dazu Gespräche mit dem Verteidigungsressort, dem Gesundheitsministerium und Ländern gegeben. Dabei sei vereinbart worden, den breitflächigen Impfstart zu beschleunigen.
Vorrang von Alten- und Pflegeheimen
Vorrang hätten alle Alten- und Pflegeheime. Hier sei man laut Kurz mit den Ländern und Pflegeheimen in Kontakt. Werden Impfdosen dort noch nicht abgerufen, will man diese an die Bundesländer übergeben, damit man ältere Menschen, die nicht in Pflegeheimen leben, sowie medizinisches Personal schnell impfen kann, erklärte der Kanzler. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und Gesundheitsminister Rudi Anschober appellierten zudem an die Einrichtungen in allen Bundesländern, die Impfstoffe auch abzurufen.
Bis dato hätten die Pflegeheime für diese Woche 21.045 Impfdosen angefordert, für die kommende Woche sind es 43.115 Impfdosen. Mit den bisher rund 6.800 Geimpften lautet das für kommende Woche angepeilte Ziel somit, knapp 71. 000 Personen gegen das Coronavirus zu impfen.
So viel soll in den nächsten Tagen geimpft werden
Bis kommende Woche will man in Niederösterreich 18.445 Personen impfen, wie aus der APA vorliegenden Zahlen hervorgeht. Dahinter kommt Wien mit 9.415 verimpften Dosen gefolgt von Vorarlberg (8.460), Steiermark (8.455), Kärnten mit Osttirol (8.345), Oberösterreich (5.650) und Tirol (5.120). In Salzburg sollen es laut Plan bis kommende Woche 4.970 Geimpfte und im Burgenland 2.070 sein.