Der russische YouTuber Stas Reshetnikov, der auf der Videoplattform als ReeFlay bekannt ist, sperrte seine schwangere Freundin während eines Live-Streams bei Minusgraden auf dem Balkon aus. Sie starb vor laufender Kamera.

Der YouTuber war bereits bekannt dafür, seine Freundin in seinen Videos zu misshandeln.

Schwangere Freundin stirbt an Unterkühlung

Laut UN-Women-Statistik ist heute immer noch jede dritte Frau ein Opfer psychischer, physischer oder sexueller Gewalt. Betroffen sind Frauen aller Altersklassen, sozialer Schichten oder Kulturen. Aktuell wird mit der Kampagne „Orange The World“ auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam gemacht. Weltweit erstrahlen bis zum 10. Dezember Gebäude in orangem Licht. Gewalt gegen Frauen ist in unserer Gesellschaft weiterhin tief verankert. Grausames Beispiel dafür ist der Fall des russischen YouTubers ReeFlay und seiner Freundin. In seinen Streams filmte sich der Vlogger eigentlich regelmäßig während er in Online-Casinos spielte. Doch die meisten seiner Videos waren auch von Streitigkeiten und Konflikten mit seiner 28-jährigen Freundin Valentina begleitet. Mehrmals wurde er handgreiflich: In einem der Videos sprühte er Valentina Pfefferspray ins Gesicht, in anderen Clips schlug er sie und erniedrigte sie verbal.

In seinem letzten Livestream hat der 30-Jährige seine Freundin in Unterwäsche auf den Balkon gesperrt. Valentina, die sich in den ersten Wochen ihrer Schwangerschaft befand, flehte ihn an, sie wieder reinzulassen, doch der Blogger streamte unbeirrt weiter. Erst, als die junge Frau bewusstlos war, trug er sie wieder ins Innere seines Hauses in der Nähe von Moskau. Während die Kamera weiter lief, versuchte Reschetnikow sie wiederzubeleben – vergebens. „Scheiße, ich glaube, sie ist tot“, kommentierte der Blogger das Geschehen für seine Zuschauer. Dann legte er Valentina auf eine Couch und rief die Rettungskräfte. Erst als diese eintrafen und ihn aufforderten die Kamera auszumachen, endete das Video.

Berichten zufolge wurde er für die Aktion bezahlt

Aufgrund dieses Videos wurde Stas von der Polizei festgenommen und wegen des Todes seiner Freundin verhört. Sobald die Ermittlungen bewiesen haben, dass Valentina an Unterkühlung verstarb, sollen dem YouTuber Berichten zufolge zwei Jahre Haft drohen. „Es wird auch aufgrund möglicher weiterer rechtswidriger Handlungen gegen die Verstorbene durch den jungen Mann ermittelt“, so die russischen Beamten. YouTube hat den Kanal des 30-Jährigen mittlerweile gesperrt.

Laut eines Berichts der Nachrichtenseite Baza soll der 30-Jährige bei dem Verhör gesagt haben, dass er die Frau rausgeworfen habe, „damit sie nicht stinkt“. Die 28-Jährige habe eine Darmerkrankung gehabt. Laut der britischen Zeitung „The Sun“, die sich auf russische Medienberichte bezieht, soll der YouTuber von einem seiner Follower 800 Pfund angeboten bekommen haben, wenn er Valentina auf den Balkon sperrt. Der Tod von Valentina hat in Russland zu Forderungen geführt, ein dringendes Verbot von echter Gewalt auf Online-Plattformen einzuführen.


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