Warum so viele Jugendliche Menstruieren peinlich finden
Die erdbeerwoche, die österreichische Plattform für das Thema Menstruation und nachhaltige Frauenhygiene, veröffentlichte die Ergebnisse einer anonymen Umfrage unter 1.100 Jugendlichen zwischen 13 und 17 Jahren zu Wissensstand und Einstellung rund um Menstruation und Monatshygiene. Dies ist die erste repräsentative Umfrage zu diesem Thema unter österreichischen Jugendlichen. Die Ergebnisse sind überraschend und zum Teil schockierend:
Einstellung: „Menstruation ist peinlich!“
60 % der Mädchen geben an, eine negative Einstellung zu ihrer Menstruation zu haben.
70% der Jungen finden das Thema Menstruation unwichtig und peinlich.
„Der aktuelle ‚Menstruationshype‘, in dem die weibliche Regel u.a. auf Social Media zunehmend enttabuisiert und als etwas Positives wahrgenommen wird, betrifft vorwiegend erwachsene Frauen. Junge Mädchen erleben die Regel hingegen nach wie vor überwiegend negativ, was meist auch mit einem negativen Körpergefühl einhergeht“, so erdbeerwoche-Co-Gründerin Annemarie Harant.
Über 50% bei Basis-Menstruationswissen „durchgefallen“
85% der Mädchen und 88% der Jungs fühlen sich ausreichend über das Thema Menstruation informiert, haben aber eklatante Wissenslücken. So wissen 17% der Mädchen und jeder 3. Junge nicht, was Menstruation eigentlich bedeutet.
53% der Jungen glauben außerdem, Menstruation diene der Verhütung.
…Rund die Hälfte der Mädchen kann mit Begriffen wie Menstruationszyklus oder Zykluslänge nichts anfangen. Bei den Jungen sind es teilweise bis zu 80%.
Besonders schockierend: Mehr als die Hälfte der Mädchen weiß nicht, wann ein Tampon spätestens gewechselt werden muss. Die meisten Mädchen haben noch nie vom toxischen Schocksyndrom (TSS) gehört und nur 13% können den Begriff erklären.