Großes Ozonloch über Antarktis zeigt, wie wichtig es ist, sich an Verträge zu halten
Das Ozonloch über der Antarktis ist laut neu veröffentlichten Daten so groß wie seit 15 Jahren nicht mehr. Wie der Atmosphärenüberwachungsdienst CAMS mitteilte, dürfte es mittlerweile seine maximale Ausdehnung erreicht haben.
Die Situation in der Antarktis zeige, wie wichtig das Montrealer Protokoll zum Verbot ozonschädlicher Substanzen ist.
Was ist ein Ozonloch?
In der Erdatmosphäre genauer gesagt in der Stratosphäre findet man das Spurengas Ozon. Es absorbiert einen großen Teil der ultravioletten Strahlung der Sonne. Diese zerstören die Zellen von Pflanzen und Tieren und können beim Menschen beispielsweise Hautkrebs hervorrufen. Ozon kann man also als Schutzschild unserer Erde betrachten. Als Ozonloch bezeichnet man eine starke Ausdünnung dieses Schutzschildes. Erstmals wurde das 1985 über der Antarktis festgestellt. 2020 ist das Ozonloch nun so groß wie seit 15 Jahren nicht mehr. Das teilte der Atmosphärenüberwachungsdienst Copernicus Atmosphere Monitoring Service (CAMS) am 6. Oktober mit. Das Ozonloch ähnle damit in seiner Größe jenem von 2018, sagte der Chef der Organisation, Vincent-Henri Peuch. Der von der EU finanzierte Dienst CAMS ist Teil des europäischen Erdbeobachtungsprogramms Copernicus.
Das ist das Montrealer Protokoll und deswegen ist es wichtig
Laut Peuch zeige diese Situation, wie wichtig das sogenannte Montrealer Protokoll sei. Dabei handelt es sich um ein Umweltabkommen, das am 1. Jänner 1989 in Kraft trat. Die Unterzeichner-Staaten verpflichten sich darin, geeignete Maßnahmen zu treffen, um die menschliche Gesundheit und die Umwelt vor schädlichen Auswirkungen zu schützen, die durch die veränderte Ozonschicht entstehen könnte, zu schützen. Aufgrund des Abkommens werden die ozonschichtzerstörenden Stoffe wie Fluorchlorkohlenwasserstoffen FCKW heute kaum noch verwendet. Weil FCKW und andere halogenierte Stoffe auch sehr wirksame Treibhausgase sind, die das Klima bis zu 14.000-fach stärker aufheizen als CO2, hat das Montrealer Protokoll neben dem Schutz der Ozonschicht auch zum Klimaschutz beigetragen. FCKW steckten übrigens etwa in Kühlschränken, Spraydosen und Feuerlöschern.
Unterschied zwischen Nord und Süd
Auch über der Arktis, also dem Nordpol, gibt es ein Ozonloch. Während sich die Situation hier aber mittlerweile deutlich weniger dramatisch ist, dünnt sich die Ozonschicht über der südlichen Antarktis immer noch deutlich aus.