WLAN Nutzer müssten Klos putzen, weil sie die AGB nicht gelesen haben
Das WLAN-Unternehmen Purple aus Manchester hat sich eine ziemlich witzige Aktion überlegt, um Smartphone- und Laptop-Nutzer daran zu erinnern, dass sie sich die AGB besser durchlesen sollten, bevor sie sich bei einem fremden WLAN anmelden.
Upsi…
Mit ihrer Aktion „verpflichteten“ sie 22.000 Menschen, die sich bei ihrem kostenfreien WLAN eingeloggt hatten in ihrer AGB zu tausenden Stunden gemeinnütziger Arbeit – wie Kaugummis vom Gehsteig zu entfernen, Klos zu putzen und Abwasserkanäle zu reinigen. Die Nutzer klickten freilich ohne zu überlegen (und ohne die AGB durchzulesen) auf „Einverstanden“.
Natürlich (Gott sei Dank!!!) muss diese Klausel nicht eingehalten werden, diente sie doch einzig und alleine der Veranschaulichung der Lesefaulheit von WLAN-Nutzern.
„Wir wollten zeigen, wie wenig Konsumenten darauf achten, zu was sie sich verpflichten“, erklärte ein Sprecher in einer Aussendung. Europäische Konsumentenschützer meinen allerdings, dass es schier unmöglich sei, sich jede einzelne AGB Liste jedes WLANs und jeder App im Detail durchzulesen – Nutzer müssten darauf vertrauen können, dass sie es mit fairen Bedingungen zu tun haben. In Österreich dürfen AGB beispielsweise keine „nachteiligen, ungewöhnlichen oder überraschenden“ Klauseln aufweisen. Um unsere Seele oder unser Erstgeborenes müssen wir also vorerst nicht bangen, wenn wir die AGB unaufmerksam überfliegen – puh! Der deutsche Justizminister Heiko Maas twitterte 2015 außerdem:
„Wenn wir alle #AGB, denen wir einfach zustimmen, lesen würden, wären wir rechnerisch 67 Arbeitstage damit beschäftigt“ @heikomaas #360grad
— BMJV (@BMJV_Bund) 23. September 2015