Fall Maddie: Weiteres vermeintliches Opfer des Verdächtigen meldet sich
Im Fall der 2007 in Portugal verschwundenen Maddie kommt es nun zu weiteren Ermittlungen gegen den tatverdächtigen Deutschen. Ein weiteres mögliches Opfer habe sich bei britischen Medien gemeldet.
Das sagte Hans-Christian Wolters von der Staatsanwaltschaft Braunschweig am 21. September.
Junge Irin meldet sich bei britischen Medien
Die Strafverfolger haben nun weitere Ermittlungen gegen den im Fall Maddie beschuldigten Deutschen aufgenommen. Ein mögliches zweites Opfer habe sich nach dem Zeugenaufruf in mehreren Ländern bei britischen Medien gemeldet. Nun werde wegen des Verdachts der Vergewaltigung einer jungen Irin im Jahr 2004 an der portugiesischen Algarve ermittelt.
Anfang Juni hatten das deutsche Bundeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft Braunschweig der Öffentlichkeit mitgeteilt, dass sie im Fall der seit 2007 vermissten Britin Madeleine McCann gegen einen Deutschen wegen Mordverdachts ermitteln. Bei dem Verdächtigen handelte es sich um einen mehrfach vorbestraften Sexualstraftäter. In der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“ gab es daraufhin einen Zeugenaufruf, der zu mehreren Reaktionen und Hinweisen in verschiedenen Ländern führte.
Internationale Suche nach Maddie
Der Fall Maddie führte 2007 zu einem großen, internationalen Medieninteresse. Das damals dreijährige britische Mädchen wurde während eines Familienurlaubs an der portugiesischen Algarve aus ihrem Zimmer entführt. Jahrelang gab es keine ausschlaggebenden Ermittlungserfolge. Die Eltern von Maddie wandten sich damals auch an die Öffentlichkeit und suchten mit Unterstützung eines internationalen Medienrummels nach ihrer Tochter.
Im Juni dieses Jahres, 13 Jahre nach dem Verschwinden von Maddie, wurde schließlich bekannt, dass es einen Tatverdächtigen aus Deutschland gibt. Der 43-jährige Mann sitzt derzeit in Kiel wegen Drogenhandels in Haft. Vor Kurzem bestätigte der Staatsanwalt Hans-Christian Wolters in einem Interview mit dem TV-Sender RTP, dass es „materielle Beweise“ für den Tod des Kindes gib. Wolters ermittelt gegen den Hauptverdächtigen.