Cate Blanchett: „Ich will lieber Schauspieler genannt werden“
Hollywood-Star Cate Blanchett möchte lieber als „Schauspieler“ bezeichnet werden und nicht als „Schauspielerin“. Das gab die Oscargewinnerin gegenüber der Nachrichtenagentur AFP bekannt.
Im Vorfeld fragten Journalisten die 51-Jährige nach ihrer Meinung zu geschlechtsneutralen Preisen.
Cate Blanchett als Vorkämpferin der #metoo-Bewegung
„Ich habe mich selbst immer schon als Schauspieler bezeichnet“, erzählt Cate Blanchett der AFP. Damit reagiert sie auf die Frage nach geschlechtsneutralen Preisen. Gerade in Hollywood nahm man Frauen, die schauspielern, nicht immer ernst. „Ich gehöre zu der Generation, in der das Wort ‚Schauspielerin‘ fast immer in einem abwertenden Sinn verwendet wurde„, so Blanchett weiter. Das zeigt auch der Fall Harvey Weinstein, der die weltweite #metoo-Bewegung ausgelöst hat, in der Cate Blanchett stark für Gerechtigkeit kämpft. Und auch am roten Teppich in Cannes vor zwei Jahren setzte sie sich aktiv für #metoo ein, indem sie eine Protestbewegung mit Schauspielerinnen und Regisseurinnen anführte.
Mit ihrer Aussage trifft die 51-Jährige wohl genau den Nerv der Zeit. Denn erst kürzlich machten die Berlinale-Veranstalter von sich reden, als sie entschieden haben, Schauspielpreise nicht mehr in Geschlechter-Kategorien zu unterteilen. Auch die Filmfestspiele in Venedig standen immer wieder unter Kritik, nachdem sie mehrere Jahre in Folge jeweils nur eine Regisseurin für den Preis des berühmt-berüchtigten goldenen Löwen nominiert hatten.
Filmfestspiele in Venedig von Oscargewinnerin eröffnet
Derzeit finden die Filmfestspiele in Venedig statt, bei denen Blanchett schon seit Jahren die Rolle als Chefin der Jury übernimmt. Bei ihrer gestrigen Eröffnungsrede, die ohne Schaulustige am roten Teppich stattfand, zeigte sich die 51-Jährige dankbar. „Es ist ein Privileg und eine Ehre, hier zu sein„, eröffnete sie die internationalen Filmfestspiele. Auch Tilda Swinton erschien am roten Teppich und erhielt während der Veranstaltung einen goldenen Löwen für ihr Lebenswerk.
Das Festival ist übrigens auch das erste große Filmevent, dass seit der Corona-Pandemie stattfindet. Unter großen Sicherheitsvorkehrungen, Maskenpflicht und Abstandsregeln feierte man in Venedig ein kleines Comeback des Kinos.