Diese 3 Erfindungen sind zwar simpel aber echt genial: So kamen die Erfinder auf die Idee
Das Rad, das Telefon oder der Computer – hinter jeder Erfindung steckt ein wahrhaftiger Daniel Düsentrieb. Auch jetzt noch werden immer wieder coole und praktische Dinge erfunden. Wir haben mit drei Erfindern und Unternehmern über ihre Ideen und deren Umsetzung gesprochen.
Das sind die Daniel Düsentriebs unserer Zeit und ihre coolen Erfindungen:
Die Sauberkugel
Ein echter weiblicher Daniel Düsentrieb steckt in Susanne Schmekel. Denn sie entwickelte gemeinsam mit ihrem Ehemann Bernd die Sauberkugel. Das ist ein kleiner Ball, den man in die Handtasche legt und der die Krümel und Flusen darin entfernt. Eine wirklich praktische Erfindung! „Irgendwann haben mich die nervigen Brösel in der Handtasche einfach gestört und ich dachte mir auch, dass das wirklich eklig ist„, erzählt die Erfinderin der Sauberkugel. Deshalb versuchte sie etwas zu basteln, auf dem die Krümel festkleben. Und so gründeten Susanne und Bernd im April 2018 die Sauberkugel. Die ersten Versuche waren aber nicht gleich von Erfolg gekrönt, wie Susanne erzählt. Denn die Bälle blieben zuerst in der Tasche einfach auf einem einzigen Fleck kleben.
Mittlerweile läuft die Produktion aber wie am Schnürchen. „Es läuft sehr gut und wir sind unglaublich zufrieden“, erzählt Susanne stolz. Aber wer jetzt glaubt, dass es sich bei der Sauberkugel um eine reine Frauensache handelt, der hat sich getäuscht. Denn auch Männer können damit viel anfangen, wie die Erfinderin erklärt. „Die ganzen Barthaare in der Kosmetiktasche können auch wirklich nervig sein“, witzelt die Gründerin im missInterview. Außerdem wird auch jetzt noch fleißig weiterentwickelt. So wird es schon bald eine größere Variante der Sauberkugel geben, die man zum Beispiel in den Kofferraum legen kann, verspricht Susanne.
Die Sauberkugel besteht aus zwei wichtigen Teilen. Zuerst der innere Kern, der klebrig ist und die ganzen Krümel „einsammelt“. Und dann gibt es noch die äußere Plastikhülle, die dafür sorgt, dass der kleine Ball nicht an einem einzigen Fleck festklebt, sondern in der ganzen Tasche herumrollt. Aber wie kommt man auf den einfachen und doch so kreativen Namen „Sauberkugel“? Diese Frage ist für Susanne ganz klar zu beantworten: „Ich musste dabei einfach an eine Zauberkugel denken, die etwas sauber macht: also Sauberkugel!“
Erhältlich ist die Sauberkugel im Online-Shop des Unternehmens oder zum Beispiel bei Bipa für 9,99 Euro.
Jaus’n Wrap
Auch der Erfinder von Jaus’n Wrap, Benedikt Wurth setzte seine Idee 2017 in die Tat um. So erfand der gebürtige Waldviertler eine alte Form der Verpackung einfach wieder neu. Und das, indem er einfach Tücher in Bienenwachs tauchte und daraus einen Jaus’n Wrap zauberte. „Wir haben es am Anfang eigentlich nur für uns selbst gemacht“, erzählt Benedikt. Diese „einfache“ Erfindung fand auch gleich großen Anklang. Denn die Tücher haben die gleiche Funktion wie eine klassische Frischhaltefolie, nur dass man sie eben wiederverwenden kann. „Wir sind inzwischen auch bei großen Handelsketten vertreten. Das zeigt mir, dass die Menschen viel regionaler und umweltbewusster Denken anfangen“, erzählt der Jung-Unternehmer stolz.
Aber aller Anfang ist schwer. So war es zumindest, als Benedikt und Rosa-Maria die Bienenwachstücher anfingen zu verkaufen. „Es ist ja eine Lebensmittelverpackung. Da gibt es unglaublich viele Hygienevorschriften zu befolgen und massenhaft Untersuchungen zu durchlaufen, bevor du es wirklich verkaufen darfst“, erzählt Benedikt. Es dauerte eine Weile bis sie alle Vorschriften umsetzten und somit ihre Erfindung endlich auf den Markt bringen konnten. Doch nachdem diese Hürde überwunden war, konnten sie ihre Produktion problemlos fortsetzen.
Die Jaus’n Wraps haben den großen Vorteil, dass sie ganz leicht abwaschbar und wiederverwendbar sind. Damit aber nichts schiefläuft, ist es besonders wichtig in der Produktion die richtige „Formel“ zu finden und diese immer wieder zu benutzen. Und genau das ist auch das Ziel von Benedikt und Rosa-Maria Wurth. „Das Wichtigste für die Zukunft ist, die Qualität beizubehalten“, erzählt der Gründer. Denn um die Regionalität des Bienenwachses und des Stoffes zu erhalten, wollen sie ihre Marke nicht weiter ausbauen. „Denn ab einer gewissen Größe, kann man diese Regionalität nicht mehr gewährleisten und das möchten wir nicht“, sagt Benedikt.
Zu kaufen gibt’s die Tücher im Online-Shop von Jaus’n Wrap ab 8 Euro oder in ausgewählten Stores, wie zum Beispiel bei Bipa.
Floradl
Über diese Erfindung werden sich alle umweltbewussten Blumenliebhaber auf jeden Fall freuen. Denn Martin Birnbaumer radelt seit 1. September mit seinem Floradl quer durch Wien. In einer gläsernen „Kiste“ auf seinem Fahrrad transportiert er jetzt nämlich Blumen von A nach B. „Es ist eigentlich eine fahrende Auslage“, erzählt der Erfinder des Floradls. Auf die Idee ist der Wiener eigentlich schon während seines Studiums vor 10 Jahren gekommen. „Ich habe neben meinem Studium als Fahrradkurier gearbeitet und wir haben Blumenlieferungen eigentlich immer abgelehnt“, sagt Martin. Das hat den Fahrrad-Liebhaber schon damals immer gestört und auch seine Frau kennt dieses Problem als Floristin ziemlich gut. Deshalb hat er eine „Kiste“ für sein Fahrrad gebaut, damit er umweltbewusste Blumenlieferungen machen kann, ohne dabei die Pflanzen zu beschädigen.
Inzwischen arbeitet Martin auch schon mit einigen Floristen zusammen und liefert deren Blumen an Kunden aus. Für die Zukunft hat der „Floradl“-Gründer aber noch einiges geplant: „Momentan bleib ich mal allein, aber in Zukunft möchte ich schon vielleicht zwei weitere Leute einstellen. Das ist mein Ziel für nächstes Jahr“. Er hofft darauf, dass noch mehr Floristen auf die umweltfreundliche Lieferung umsteigen und den neuen Fahrradkurier-Dienst „Floradl“ nutzen werden.
Doch aller Anfang ist schwer: Denn bei der Umsetzung seiner Erfindung hatte Martin zuerst ein paar Probleme. „Ich dachte eigentlich, dass ich das ziemlich schnell umsetzen kann, aber es hat dann doch länger gedauert, als gedacht“, erzählt der gebürtige Kärntner. Doch nach und nach konnte er seine Idee in die Tat umsetzen und nun endlich mit Blumenlieferungen durch die Stadt radeln. Auch in Zukunft, wenn Floradl wächst und zusätzliche Mitarbeiter hat, will er weiterhin den Kurier-Dienst übernehmen: „Ich will aber auch dann auf jeden Fall draußen dabei sein und selbst mit dem Rad fahren“.
Alle Infos zu „Floradl“ gibt’s auf www.floradl.at