Intimrasur: So gefährlich ist es, die Schamhaare zu entfernen
Der „Busch“ ist schon längst von der Bildfläche verschwunden: In Filmen sieht man nur glatt rasierte Frauen, Promis stehen öffentlich dazu, sich die Schamhaare zu rasieren (deshalb wird der glatt rasierte Intimbereich auch „Hollywood-Style“ genannt) und Waxing-Studios boomen.
Doch der Trend hat auch seine Schattenseiten.
Warum haben wir Schamhaare?
Die Schambehaarung diente unseren Vorfahren als Schutz vor Kälte, Hitze und auch Krankheitserregern. Da wir in der heutigen Gesellschaft (außer Micaela Schäfer) jedoch alle Kleider tragen, hat sich dieser Schutz erübrigt. Doch die Schamhaare haben eine weitere wichtige Funktion: Sie transportieren sexuelle Duftstoffe (Pheromone), die Paarungsbereitschaft signalisieren. Je mehr Haare, desto größer ist die Verdunstungsoberfläche der Pheromone.
Warum ist es gefährlich, sich die Schamhaare zu entfernen?
Die Intimrasur erhöht die Gefahr, schmerzhafte und gefährliche Genitalwarzen zu bekommen. Denn bei der Rasur entstehen oft kleine Verletzungen. Und diese sind ideale Eintrittsstellen für Krankheitserreger: Kommen die Wunden in Kontakt mit verkeimten Flächen, wie sie zum Beispiel in Saunen oder Solarien zu finden sind, kann man sich mit Warzenviren anstecken. Doch auch beim Geschlechtsverkehr können Genitalwarzen übertragen werden: So entstehen knotenartige Warzen an Schamlippen, Scheide, Penis, Harnröhre und im Analbereich. Frauen sollten besonders vorsichtig sein, denn bei ihnen können diese Viren Gebärmutterhalskrebs auslösen.
Das kann passieren
Die Warzen können – wenn sie nicht rechtzeitig behandelt werden – größer werden und sich schlimmstenfalls im gesamten Genitalbereich ausbreiten. Sie nehmen dabei hahnenkamm- oder blumenkohlartige Formen mit rötlicher oder weißlicher Farbe an, die mehrere Millimeter dick sein können.
Doch nicht nur Krankheiten lauern – auch beim Rasieren entstehen immer wieder Verletzungen und Komplikationen wie etwa Hautirritationen: Alleine in Amerika kamen zwischen 2002 und 2010 über 12.000 Menschen wegen Rasurverletzungen im Genitalbereich in die Notfallambulanz.