Klimawandel: Hitzesommer als Normalität und keine Fische mehr in den Gewässern?
Daten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz zeigen: Die Sommer werden immer heißer. Klimaforscher warnen nun, dass Hitzesommer zur Normalität werden könnten.
Die Auswirkungen des Klimawandels zeigen sich außerdem in den weltweiten Gewässern. Denn laut einer Studie bedrohen die steigenden Wassertemperaturen die Fortpflanzung vieler Fischarten.
Hitzesommer werden zur Normalität
Meteorologen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz rechnen vor, dass die Sommer im deutschsprachigen Raum deutlich heißer geworden sind. Experten der österreichischen Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG), des Deutschen Wetterdiensts (DWD) und des Bundesamts für Meteorologie und Klimatologie (MeteoSchweiz) lesen aus ihren Aufzeichnungen eine starke Temperaturzunahme seit den 90ern. Dabei falle besonders auf, dass sich eine neue Normalität eingestellt hat. Denn die Temperatur der extremsten Sommer vor dem Jahr 1990 ist in den letzten 30 Jahren zum Durchschnitt geworden. Sogar die kühlsten Sommer der letzten 25 Jahre blieben meist über dem langjährigen Durchschnitt vor 1990. Das berichtet die ZAMG. Die immer häufiger und länger werdenden Hitzewellen und die immer geringere Abkühlung in den Nächten sind vor allem für die Gesundheit relevant.
Die Entwicklung setzt sich laut ZAMG auch mit großer Wahrscheinlichkeit in den nächsten Jahrzehnten fort. Bei weltweit unverändertem Ausstoß von Treibhausgasen werden Hitzesommer nicht bereits Ende des Jahrhunderts Normalität sein. Die Ausreißer, also die neuen Hitzesommer werden dann noch heißer sein als heute. Die Meteorologen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz arbeiten deswegen in vielen Bereichen eng zusammen. Im Sommer seien dabei vor allem die zunehmende Hitzebelastung, Dürre, Starkregen und Waldbrandgefahr ein Thema sowie die Gletscherschmelze und das Tauen des Permafrosts in den Alpen.
Bald keine Fische mehr in den Gewässern?
Der Klimawandel wirkt sich auch auf unsere Gewässer aus. Weltweit gefährden die steigenden Wassertemperaturen nämlich die Vermehrung vieler Fischarten. Das besagt eine aktuelle Studie. Demnach sei die Fortpflanzung von bis zu 60 Prozent aller Fischarten bedroht, wenn der Klimawandel weiterhin ungebremst bleibt. Betroffen wären Fische im Meer ebenso wie in Teichen, Seen und Flüssen. Das teilte das Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) in der Helmholtz-Gemeinschaft. In der Metastudie der AWA-Wissenschafter kam man zu wegweisenden Erkenntnissen in Bezug auf die Folgen des Klimawandels für die weltweiten Fischbestände. Der Analyse zufolge ist die Bedrohung für die Fische deutlich größer als bisher angenommen.