Coronavirus verbreitet sich immer öfter in Schlachthöfen
Wie aktuelle Medienberichte zeigen, sind Schlachthöfe in Deutschland nun immer öfter vom Coronavirus betroffen.
So meldete die Polizei bereits mehrere Fälle, bei denen sich Covid-19 in einem Schlachthof oder einem Fleischbetrieb ausbreitete.
Immer mehr Coronavirus-Fälle in Schlachthöfen
In Deutschland gibt es derzeit immer mehr Corona-Fälle, die in Schlachthöfen oder Fleischbetrieben gemeldet werden. So berichtete die Polizei erst kürzlich von einem Fall in einem Schlachthof des Unternehmens Müller Fleisch, bei dem sich über 300 Mitarbeiter mit dem Virus infiziert hatten. Zudem registrierte man in einem Fleischbetrieb der Marke Westfleisch in Coesfeld nun 129 Infizierte. Laut Berichten des Spiegel gibt es in Deutschland zurzeit bereits mehr als 600 Fälle, bei denen sich das Virus in einem Schlachthof ausbreitete. Einige Bundesländer reagierten bereits auf die jüngsten Ereignisse. So kündigte das Gesundheitsministerium in Schleswig-Holstein an, die Unternehmensmitglieder aller Schlachthöfe auf das Virus testen zu wollen.
Auch in Nordrhein-Westfalen sollen alle Mitarbeiter, die in Schlachtbetrieben tätig sind, getestet werden. Das gab Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann am Freitag (8. Mai) in Düsseldorf bekannt.
Mehr Corona-Fälle wegen schlechter Arbeitsbedingungen?
Forscher wollen nun die Gründe für das Auftreten des Virus in Schlachthöfen herausfinden. „Für mich ist das ein Beleg, dass es irgendwelche spezifischen Vorgänge in Schlachthöfen gibt, welche die Gefahr für die Beteiligten erhöht, an Covid-19 zu erkranken“, erklärte Nicholas Christakis, Leiter des Human Nature Lab auf der Universität Yale, gegenüber „Wired“. Laut der US-Gesundheitsbehörde CDC seien dagegen die Arbeitsbedingungen in Schlachthöfen der Grund für die hohe Anzahl an Infizierten. Demnach sei die schnelle und körperlich anstrengende Arbeit in großer Nähe zu den Kollegen der Fehler. Zudem schützen die Gesichtsmasken die Mitarbeiter aufgrund der schweren Atmung nicht vor einer Infektion. Aus diesem Grund appelliert die Behörde nun an alle Schlachtbetriebe, größere Sicherheitsabstände und eine geringere Arbeitslast einzuführen.