Türkei: Kurzfristiges Ausgangsverbot löste Panikkäufe und Chaos aus
Nun setzt auch die türkische Regierung auf strenge Ausgangssperren im Kampf gegen das Coronavirus. Zumindest für dieses Wochenende gilt in der Türkei seit Mitternacht ein Ausgangsverbot in insgesamt 31 Städten. Das teilte das Innenministerium am Freitag mit.
Doch die Ankündigung führte zu Unruhe und Panik der Bevölkerung. Es kam zu Panikkäufen, langen Schlangen und Gedränge in Supermärkten.
Türkei: Panikkäufe wegen Ausgangsverbot
Die Türkei weitet die bereits bestehenden Beschränkungen aus. Für Istanbul, Ankara und andere Großstädte gilt seit Mitternacht für zwei Tage eine weitgehende Ausgangssperre, teilt das Innenministerium mit. Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. Bisher mussten schon Personen unter 20 sowie Senioren zu Hause bleiben und das öffentliche Leben war bereits weitgehend eingeschränkt. Zur Arbeit konnten die Menschen bisher aber noch gehen.
Zumindest für das Wochenende gelten nun auch in der Türkei strenge Regeln. Doch das sorgte in der Bevölkerung für Panik. Denn wegen des kurzfristig angekündigten Ausgangsverbots stürmten unzählige Menschen noch spät am Abend die Supermärkte und Bäckereien.
Ausgangsverbot in 31 Städten zu kurzfristig kommuniziert
In insgesamt 31 türkischen Städten gilt seit heute Mitternacht (Samstag, 11. April) für dieses Wochenende ein strenges Ausgangsverbot. Das teilte die türkische Regierung am Freitag kurzfristig mit. Weil Details zunächst noch unklar waren, stürmten unzählige Menschen noch am Abend panisch die Supermärkte, um Lebensmittel einzukaufen. Laut Medienberichten bildeten sich etwa in Istanbul lange Schlangen vor den Läden.
Auch der Bürgermeister von Istanbul kritisierte die kurzfristige Ankündigung und die spärlichen Informationen. Denn die Stadtverwaltung sei beispielsweise nicht informiert gewesen. Es sei zunächst auch nicht klar gewesen, welche Dienstleistungen man während der Ausgangsverbote anbieten dürfe. Erst nach und nach drangen Details durch. Innenminister Süleyman Soylu habe zur Ruhe aufgerufen, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete. Panikkäufe seien unnötig, denn Bäckereien würden am Samstag ganz normal öffnen. Ebenso wie Apotheken und Unternehmen, die öffentliche Dienstleistungen anbieten.
In der Türkei gibt es bislang etwa 47.000 bestätigte Coronavirus-Infektionen. Mehr als 1.000 Menschen starben bereits an Covid-19.
(Quelle: red / reuters)