Arzt zeigt Zustände in New York: „Ich habe selbst Angst“
Die Lage in New York wird angesichts der steigenden Coronavirus-Infektionen und Todesfälle immer dramatischer. Im Netz tauchte nun das Video eines Arztes auf, der über die schlimmen Zustände in den Krankenhäusern spricht.
Denn dort mangelt es an Betten, medizinischem Personal und Schutzausrüstungen.
Arzt in New York gibt Einblicke in überfülltes Krankenhaus
Matthew Bai ist Arzt im Mount Sinai Queens Hospital in der New York City. In einem Video spricht er nun öffentlich über die dramatische Lage im Krankenhaus und schildert seine Ängste. Er stünde unter enormen Druck und 12-Stunden-Tage sind mittlerweile sein Alltag. Außerdem habe er sich aus Sicherheitsgründen sogar dazu entscheiden, vorerst aus dem gemeinsamen Apartment mit seiner Frau und seiner 17 Monate alten Tochter auszuziehen. Denn er weiß nicht, ob er sich nicht womöglich bereits selbst mit dem Virus infiziert habe. Wann er seine Familie wieder sehen wird, weiß er nicht.
Seine Schicht beginnt um 7 Uhr, erzählt Matthew Bai in dem Video am Weg ins Krankenhaus. Er erzählt davon, dass es am Vorabend in der Notaufnahme mehr als 60 infizierte Patienten gegeben habe, die auf ein Bett in der Station warten. Wie es diesen Morgen werden wird, weiß er nicht, aber er stellt sich auf einen anstrengenden Tag ein.
„Es ist hart und es wird vermutlich noch härter“
In dem vierminütigen Video, das von der Washington Post veröffentlicht wurde, zeigt der Arzt außerdem, wie es derzeit in dem Krankenhaus, in dem er arbeitet, zugeht. Um sich halbwegs schützen zu können, trägt er sogar zwei Schutzmasken übereinander, sowie spezielle Brillen, um sich vor einer Tröpfcheninfektion zu schützen. Es sind überfüllte Gänge zu sehen, in denen Patienten auf Betten warten.
12-Stunden Schichten sind Alltag
Am Ende seiner Schicht sind die Spuren des anstrengenden Tages in seinem Gesicht zu sehen. Denn die Maske hat rote Druckstellen an seiner Nase und Wange hinterlassen. Matthew Bai war 12 Stunden lang im Einsatz. „Ich bin müde, ich werde nach Hause gehen und versuchen zu schlafen und morgen wieder da sein. Die Dinge, die ich sehe, sind beängstigend und ich habe selbst Angst“, so der Arzt. Und es wird in den kommenden zwei Wochen noch härter werden, ist er sich sicher. Dennoch zeigt er sich optimistisch: „Wir werden das gemeinsam überstehen!“
Coronavirus in New York
New York gilt mittlerweile als das Epizentrum der Coronavirus-Krise in den USA. Mehr als 90.000 Menschen sind dort bereits infiziert und die Stadt meldet über 2.500 Tote. Insgesamt starben in den USA bereits mehr als 10.000 Menschen an der neuartigen Lungenkrankheit Covid-19.