Coronavirus: Die Schweiz könnte das neue Italien werden
Der Ausbruch des Coronavirus nimmt ganz Europa mit. In Italien sind die Zustände am schlimmsten, doch die Schweiz steht dem nicht mehr viel hinterher.
Ganz Europa blickt angesichts der Coronavirus-Krise vor allem auf ein Land: Italien. Die Zahlen im beliebten Urlaubsland sind verheerend: Über 60.000 Menschen sind infiziert, über 6.000 bereits verstorben. Die Dunkelziffer der Erkrankten wird deutlich höher vermutet, Ausgangssperren wurden landesweit verhängt.
Dabei gibt es noch andere Länder, die quasi „im Schatten Italiens“ hart vom Coronavirus getroffen werden. Eines davon ist die Schweiz.
Zahlen wie in Italien
Die nackten Statistiken der Schweiz alleine sollten schon für Sorgenfalten sorgen. Denn über 7700 Menschen haben sich mit dem Coronavirus infiziert. Das wirkt zwar verglichen mit den 60.000 Kranken in Italien wenig, entscheidend ist jedoch das Verhältnis „Infizierte pro Kopf“. Und da liegt die unser Nachbarland nur knapp hinter Italien und bei einer dreimal so hohen Zahl wie Deutschland.
Warum konnte sich die Krankheit in der Schweiz so stark ausbreiten?
Zunächst ist sicherlich der Verkehr zwischen der Schweiz und Italien ein Faktor. Während Österreich die Grenzen zu Italien schon früh dicht gemacht hat, wartete die Schweiz wohl zu lange – kontrolliert wurde nur in Stichproben. Außerdem macht auch das politische System immer wieder Probleme, denn die Kantone wollen selbst entscheiden, welche Maßnahmen sie verhängen – und welche eben nicht.
Hinzu kommt noch ein wichtiger Faktor im Gesundheitssystem. Wenn in EU-Staaten beispielsweise Atemschutzmasken knapp werden, dann hilft im schlimmsten Fall die Union aus. Die Schweiz braucht für solche Importe immer neue Partner – und die sind in Krisenzeiten schwer zu finden, insbesondere dann, wenn die Länder die Güter selbst benötigen.