Coronavirus live – Sebastian Kurz: „Jeder, der die Maßnahmen mitträgt, ist ein Lebensretter“
Österreichs Bundeskanzler Sebastian Kurz schwört das Land auf ein Durchhalten in der Coronavirus-Krise bis Ostern ein. Die Ausgangsbeschränkungen werden um drei Wochen verlängert, bis Ostermontag, den 13. April. Danach sollen die Maßnahmen sorgsam rückgebaut werden. Bis zur Normalität wird es aber noch länger dauern.
Die Krisenkommunikation in Österreich bleibt sehr aktiv und transparent. Bundeskanzler Sebastian Kurz bleibt die wichtigste Stimme, Corona ist und bleibt „Chefsache“ in Österreich. So auch bei der heutigen Pressekonferenz. Gemeinsam mit Vizekanzler Werner Kogler, Gesundheitsminister Rudolf Anschober, Innenminister Karl Nehammer und Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck informierte Kurz über die aktuelle Situation in Österreich.
Kurz sieht gemeinsame Erfolge im Kampf gegen das Coronavirus
„Die Maßnahmen wirken, wir tun das Richtige. Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache. In den Schulen sind weniger als fünf Prozent der Kinder in Österreich in Betreuung, der Gebrauch des öffentlichen Verkehrs ist stark zurückgegangen“, führte der Kanzler aus und er legte mit einem Appell zum Durchhalten nach: „Wir schaffen, was wir uns vorgenommen haben, weniger soziale Kontakte und so die Reduktion der Ansteckungen. Halten Sie durch, nicht nachlassen. Wir müssen die Maßnahmen weiter fortsetzen. Jeder, der sie mitträgt, rettet Leben!“
„Die Maßnahmen werden nun bis 13. April verlängert und dann wird stufenweise – im Idealfall – das System wieder hochgefahren. Ein abruptes Ende der Maßnahmen werde es jedoch nicht geben. Dafür gebe es auch eine Taskforce, die sich mit der Frage beschäftigt, wie man alles wieder hochfahren kann, ohne dass es zu einem Rückschlag bei den Ansteckungen komme.
Strafen für Verstöße gegen Regelungen
Laut Innenminister Nehammer wurden bisher 1.200 Anzeigen eingebracht, weil Menschen gegen die getroffenen Maßnahmen verstoßen haben und zudem den Anweisungen der Polizei nicht gefolgt seien.
Er mahnte die Bevölkerung eindringlich zur Einhaltung der gesetzten Ausgangsbeschränkungen und der Ein-Meter-Abstand-Regel: „Jetzt geht es genau um die fünf Prozent, bei denen die Botschaft noch nicht angekommen ist“, nämlich, dass man „Leben retten muss und kann“. Deswegen achte die Polizei „sehr genau darauf, dass die Bewegungseinschränkungen auch eingehalten werden. Für alle, die glauben, wir nehmen das vielleicht auf die leichte Schulter, wenn man dagegen verstößt: Der Strafrahmen ist enorm!“ Tatsächlich betragen die Strafen bis zu 3.600 Euro für Einzelpersonen und bis zu 30.000 Euro für Gastronomiebetriebe, die trotz des Verbotes aufsperren.
Knapp 2.400 Coronavirus-Infektionen in Österreich
Stand Freitag-Mittag zählt das Gesundheitsministerium in Österreich offiziell gemeldete 2.394 Infektionen, davon liegen 77 im Spital und 14 sind Fälle für die Intensivstation. Bislang gibt es sechs Todesfälle die direkt dem Coronavirus zuzuordnen sind. Da viele infizierte keine bzw. nur leichte Symptome aufweisen, geht man von einer Dunkelziffer von Infizierten von ca. dem zehnfachen der offiziellen Infektionen aus.